Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 172

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schon Substitute, Aromastoffe und ähnliche Dinge in unseren Lebensmitteln, und die Konzerne werden da sicher kreativ sein, um billiger zu produzieren. Solange ein polnisches Schwein in Österreich geschlachtet und dann zu einem österreichischen Qualitätsprodukt wird, werden wir auch unsere Bauern nicht ordentlich unterstützen können.

Und damit bin ich eigentlich schon bei meinem Lieblingsthema, dem Gütesiegel-Dschungel, der täglich Nachwuchs erhält. Jede Firma fühlt sich ja mittlerweile berufen, irgendein Qualitätssiegel oder irgendeine Qualitätsgarantie in Form eines Siegels zu offerieren. Ich habe ein hoheitliches Gütesiegel schon mehrmals gefordert; und Minis­ter Hundstorfer und auch der Gesundheitsminister haben mir versichert, ihre Entwürfe sind fix und fertig, sie warten nur mehr auf einen Gesprächstermin mit dem Land­wirtschaftsminister, der diesen Abschluss für ein hoheitliches Gütesiegel einfach blockiert.

Mein guter Rat an den Herrn Landwirtschaftsminister Berlakovich: Nehmen Sie einen Teil Ihrer Homepage-Millionen, um da ein vernünftiges Konzept zu erstellen! (Beifall bei der FPÖ.)

20.13


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


20.13.38

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Unsere Finanzministerin hat gestern ja sehr klar die Grundzüge ihrer Finanzpolitik erläutert: auf der einen Seite Reformen, die stabile Finanzen auf Dauer sichern sollen, auf der anderen Seite Offensivmaßnahmen, die das Wachstum positiv beeinflussen sollen. Und ganz wichtig ist ihr der sparsame Umgang mit dem Geld der Steuerzahler.

Sparsamer Umgang mit dem Geld der Steuerzahler heißt verantwortungsbewusster Umgang, und in diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Thema eingehen, das mir sehr wichtig ist, nämlich auf das Thema der Prävention im Gesundheitsbereich. Alles Geld, das wir für Prävention im Gesundheitsbereich einsetzen, bedeutet nämlich langfristig gesehen, dass es genau das ist: nachhaltiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Steuergeld.

Die Bundesgesundheitskommission hat im August vorigen Jahres die zehn Gesund­heitsziele für Österreich vorgestellt. Diese sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Wenn man sich anschaut, was da formuliert worden ist, deckt das die ganze Breite der Gesundheitspolitik ab, und manche Ziele sind so formuliert, dass man sagen könnte: No na ned!

Es werden sehr viele Themenbereiche aufgegriffen, in denen wir durchaus akuten Hand­lungsbedarf haben, beispielsweise das Ziel Nummer 6, das lautet: Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten und unterstützen. Wenn wir allerdings gleichzeitig einen Blick auf die aktuellen Daten werfen – Stichwort Adipositas oder Diabetes bei Kindern und Jugendlichen –, dann ist klar: Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist bestenfalls eins vor zwölf oder auch schon später.

Oder das Ziel Nummer 9, das so formuliert ist: Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern. – Da wird man auch sagen: Na klar! Warum nicht? Ein Blick in die entsprechenden Statistiken zeigt: Burnout und andere psychische Erkran­kungen sind auf dem Vormarsch. Burnout als Ursache für Krankenstände ist drauf und dran, den orthopädischen Diagnosen, wie beispielsweise Bandscheibenvorfällen oder Arthrosen, den Rang abzulaufen. MitarbeiterInnen von psychosozialen Einrichtungen


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