Wir haben in Österreich bereits – es ist hier angesprochen worden – 13 000 Berufssoldaten plus noch zusätzlich Verwaltungsbedienstete. – Ich glaube, wir sollten uns auch darüber Gedanken machen, wie der Zivildienstersatz ausschaut, sollte diese Volksbefragung für ein Berufsheer ausgehen. Das Team Stronach hat diesbezüglich eine klare Position in der Hinsicht, dass wir Langzeitarbeitslose, welche die Mindestsicherung erhalten, mit 500 € zusätzlich belohnen wollen, wenn sie bei Rettungsorganisationen oder in Bereichen, wo man sie braucht, Hilfsdienste leisten. Das heißt, das sollte dann auf zirka zwei Jahre ausgelegt sein. (Zwischenruf des Abg. Grosz.)
Eine weitere Überlegung des Teams Stronach: Ich weiß nicht, ob Sie das kennen, aber in Frankreich ist das Militär in das Rettungswesen eingeschaltet. Das heißt: Die Rettungsorganisationen haben Berufssoldaten in ihren Reihen, ebenso die Feuerwehr. Man müsste sich hier einmal überlegen, wie wir den gesamten Anforderungen gerecht werden können. – Wir stellen uns das so vor, dass Stützpunkte von Rettungsorganisationen und der Feuerwehr in Ballungszentren, wo Freiwilligkeit besteht, insofern unterstützt werden, als Berufssoldaten, die für den jeweiligen Bereich ausgebildet und Angehörige des Bundesheeres sind – etwa Notfallsanitäter, die beim Bundesheer ausgebildet wurden –, dann bei diesen Rettungsorganisationen, etwa beim Roten Kreuz oder beim Arbeitersamariterbund, Dienst versehen, wenn auf Grund von Freiwilligkeit zu wenig Personal zur Verfügung gestellt werden kann. Ich glaube, das wäre eine vernünftige Sache. (Beifall beim Team Stronach.)
Dasselbe könnten wir uns im Bereich der Feuerwehren vorstellen. In den ländlichen Bereichen sind die Leute meist Pendler, die in die Ballungszentren fahren, und daher besteht dort das Problem, dass die Feuerwehr für kleinere Einsätze oder für einen plötzlichen Alarm oder Ähnliches nicht genügend Personal zur Verfügung stellen kann. Auch dort könnte das Bundesheer mit Berufssoldaten aushelfen, die dann in Feuerwehrstützpunkten ihren Dienst machen und eine ordentliche Bezahlung bekommen. – Ich glaube, das wäre vernünftig. Für die Großeinsätze sind die Freiwilligen selbstverständlich nach wie vor sehr willkommen, aber so könnte die Freiwilligkeit in diesem Bereich entlastet und den Rettungsorganisationen geholfen werden.
Wir vom Team Stronach sind für diese freiwilligen Dienste, aber auch für die Gleichbehandlung in diesem Bereich. Das heißt: Nicht nur Männer sollen diesen Dienst machen, sondern auch Frauen. – Ich glaube, das wäre ein Dienst am Staat, der notwendig wäre und bei dem Bereitschaft richtig wäre. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)
Wir wollen keinen Zwang, wir wollen niemanden zwangsverpflichten. Wir vom Team Stronach wollen ein funktionierendes Berufsheer mit einer fairen und ordentlichen Bezahlung. (Beifall beim Team Stronach.)
10.03
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Christine Lapp gelangt nun zu Wort. – Bitte.
10.03
Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Viele Österreicherinnen und Österreicher beschäftigen sich gerade mit der Frage: Wohin soll die Ausrichtung in unserem Staat gehen? Sollen wir einen freiwilligen Zugang zur Landesverteidigung und einen freiwilligen Zugang zum Sozialbereich haben? Oder wollen wir einen Zwangsdienst?
Für den Sozialbereich ist Minister Hundstorfer ein sehr gutes Modell gelungen. Die Freiwilligkeit bringt mehr Motivation bei den Menschen, und diese Möglichkeit gibt es jetzt – neu – für Männer und Frauen von 18 Jahren bis zum Pensionsantritt. Das ist ein großes, wichtiges Angebot.
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