Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 80

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dert, dass auch die Daten mitwandern – eben auf elektronischem Wege. Da ist der Arzt immer bestens informiert, und das ist uns ja so wichtig, denn da gibt es Defizite.

Vor Kurzem passierte es einem Kollegen, weil ein Befund nicht rechtzeitig in einem zweiten Spital vorhanden war, dass er innerhalb von wenigen Tagen eine zweite Com­putertomografie über sich ergehen lassen musste. Mit ELGA wäre das nicht nötig ge­wesen.

Großer Vorteil von ELGA – und das ist für ältere Menschen noch wichtiger –: keine Doppelbefundungen. Das spart dem Patienten unnötige Aufregungen, es spart uns Steuerzahlern auch sehr viel Geld. Da ist die Rede von fast 130 Millionen € an Einspa­rungen pro Jahr ab dem Jahr 2017. (Abg. Öllinger: Das glauben Sie? Das glauben Sie wirklich?)

Mit diesem Geld könnten wir sehr viel für die Gesundheitsvorsorge, für die Prävention machen. Das wäre doch was! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Belakowitsch-Jene­wein: Von welchem Gesetz reden Sie? – Abg. Öllinger: Das wäre was!)

E-Medikation ist ein ganz dringender Wunsch der Senioren. Die meisten müssen ja ei­nen ganzen Pillenmix schlucken, und dann kann es zu Wechselwirkungen kommen, wenn ein Arzt gar nicht weiß, was ein anderer verschrieben hat. Der Herr Bundesmi­nister hat dieses Problem ja schon angesprochen.

Vorteil der E-Medikation: Schutz vor Wechselwirkungen, weil dann alle Medikamente im System gespeichert sind.

Sicherheit der Daten – auch davon war heute schon die Rede. Ich weiß aus vielen Ge­sprächen, den Senioren bereitet die Sicherheit der Daten viel weniger Kopfzerbrechen als Doppelbefundungen und Wechselwirkungen. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Für das Protokoll: kein Applaus!)

Es zählt für die Patienten, dass in Notfällen der Arzt sofort die ganze Krankenge­schichte kennt. Und das ist ein großer Vorteil.

Besonders wichtig ist für uns auch das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Es liegt uns sehr am Herzen, dass die Patienten nicht verunsichert werden. Also bitte keine Panikmache!

Das Projekt Elga soll ja auch Verbesserungen für die Ärzte bringen. Da muss es doch gelingen, dass wir alle – ich betone: alle – Ärzte ins Elga-Boot holen. (Abg. Dr. Bela­kowitsch-Jenewein: Dabei ist noch gar keiner dabei!)

Erinnern wir uns an die Kritik im Zusammenhang mit der e-card. Auch damals gab es massive Widerstände, heute ist die e-card eine Erfolgsgeschichte – und das wird auch Elga sein. Mit der entsprechenden Umsetzung bringt Elga Verbesserungen für die Patienten und für die Ärzte, also für alle in unserem Gesundheitssystem. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.01


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Karlsböck. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.01.26

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Hohen Haus! Man muss die Debatte um Elga im Gesamtkontext mit der Gesundheitsreform sehen.

Es hat in der Zweiten Republik noch nie solch große Unruhe im Gesundheitssystem gegeben. Noch nie waren die Patienten mit solch einschneidenden Leistungskürzun­gen und -einschränkungen konfrontiert. Noch nie in der Zweiten Republik hat es so vie-


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