Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 132

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

tatsächlich ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk mit vielen Daten, Zahlen, Infor­mationen. Und ich habe ihn beim Durchlesen äußerst interessant und spannend gefun­den und bin auf viele Details gestoßen, die ich nicht gekannt habe.

Beim Durchblättern und Durchlesen bin ich auf einen Hinweis auf eine Forschungs­arbeit der Bundesanstalt für Bergbauernfragen unter dem Motto „Gender Mapping“ ge­stoßen. Die Bedeutung von Gender Mapping für den ländlichen Raum in Österreich liegt darin, dass Daten nach Geschlecht und Regionen aufgeschlüsselt und dargestellt werden und dadurch die Schaffung einer Datenbasis gewährleistet wird, in der ge­schlechterspezifische sowie auch regionale Besonderheiten und Unterschiede darge­stellt werden. Diese Übersicht zeigt klar, wie das Zusammenleben der Geschlechter im ländlichen Raum tatsächlich funktioniert und wie die Lebenssituation der Menschen ausschaut.

Spannend dabei ist die Feststellung der AutorInnen, dass zwar auch im ländlichen Raum im Bereich der Kinderbetreuung sehr viele Maßnahmen gesetzt wurden, aber immer noch vorwiegend Frauen ihre Kinder persönlich betreuen, was tatsächlich ein Hindernis für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, für die Teilhabe von Frauen an der Berufswelt ist. (Abg. Zanger: Aber die Kinder profitieren davon!)

Was noch sehr deutlich hervorgeht, ist, dass die Quote für Kinderbetreuungseinrich­tungen auch im ländlichen Raum – und es zeigt sich, dass sehr viele Initiativen umge­setzt wurden – bei 80 Prozent liegt, aber die Quote von Einrichtungen, in denen Mittag­essen verabreicht wird, unter 20 Prozent liegt. Das heißt, meine Damen und Herren, wir haben noch einiges an Nachholbedarf, und wir werden diese Situation für die Frau­en, für die Kinder mit vereinten Kräften verbessern. (Beifall bei der SPÖ.)

16.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jan­nach. – Bitte.

 


16.08.49

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Gleich zu Beginn möchte ich einmal dem Abgeordnetenkollegen Eßl herzlich für seine endlich einmal klaren Worte in Bezug auf die Almflächenfeststellung danken. Wir als Opposi­tion brauchen hier keine Stellungnahme mehr abgeben, wir schließen uns deinen Aus­sagen über die Almflächenfeststellung der Agrarmarkt Austria vollinhaltlich an und er­suchen den Minister, wenn er schon nicht auf uns hört, wenigstens auf seinen eigenen Abgeordnetenkollegen zu hören. (Beifall bei der FPÖ.)

Ebenso schließen wir uns deinen Ausführungen über die Einkommensentwicklung im Bergbauerngebiet an. Auch da sind wir völlig d’accord: Die Einkommensentwicklung im Bergbauerngebiet ist desaströs.

Herr Minister, jetzt muss ich Sie schon fragen: Haben Sie einmal nachgerechnet, wie viele landwirtschaftliche Betriebe während Ihrer Amtszeit die Türen geschlossen ha­ben? Das waren seit 2008 mehr als 15 000 Betriebe. Da können Sie doch nicht herge­hen und vor dem Plenum von einer erfolgreichen Agrarpolitik sprechen. Das, was da passiert, das ist Bauernsterben fortgesetzt. (Beifall bei der FPÖ.)

Noch eine Zahl aus dem Grünen Bericht. Der Grüne Bericht wird – das weiß ja auch jeder – vom Ministerium überarbeitet, aber da kann man wenig machen, weil die Zah­len einfach offenliegen. Schauen wir uns die Entwicklung bei den Milchbetrieben in den letzten 10 Jahren an: Im Jahr 2002 gab es 56 700 Betriebe, im Jahr 2011 37 000 Be­triebe. Genau 33 Prozent der Milchbetriebe haben in den letzten 10 Jahren zugesperrt. Da herzugehen und von einer erfolgreichen und nachhaltigen Agrarpolitik zu sprechen ist ein Schlag ins Gesicht jedes aktiven und arbeitenden Bauern. (Beifall bei der FPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite