Situation haben, mit ihrer Lebenssituation, und das passt überhaupt nicht zusammen mit der Schlechtrederei, die Sie jeden Tag von sich geben. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Vilimsky: Nur weiter so!)
Meine Damen und Herren, man braucht allerdings nicht lange zu suchen, wenn man positive Stimmen finden will. Josef Cap hat schon eine aus einer amerikanischen Zeitung zitiert. Und weil da die Frage gekommen ist: Ja, wie alt ist denn die Zeitung? – Ich weiß es nicht, aber ich habe dieser Tage die letzte Ausgabe der „WirtschaftsWoche“ aus Deutschland gelesen. Da stehen ganz andere Dinge – genau das Gegenteil von dem, was Sie sagen, Herr Strache –:
„Während Griechenland, Spanien und Italien regelrecht abstürzen und Frankreich und Großbritannien in die Rezession schlittern, verzeichnet Österreich immer noch ein steigendes Bruttoinlandsprodukt (BIP).“
Österreichs Wirtschaft wächst „bereits seit zehn Jahren schneller als der Durchschnitt der Euro-Zone.“ (Abg. Mag. Stefan: Trotzdem wachsen die Schulden!)
„Nirgendwo in der Europäischen Union ist die Arbeitslosigkeit niedriger als in Österreich. Die Beschäftigungsquote befindet sich auf Rekordhoch.“ – Das schreibt die deutsche „WirtschaftsWoche“. (Beifall bei der ÖVP.)
Und es geht dort noch weiter:
„Das Land hat sich seine günstige Wettbewerbsposition zum großen Teil selbst erarbeitet.“
„Nicht nur kurzfristige Wachstumsimpulse haben dafür gesorgt, dass Österreich neben Deutschland besser durch die Krise kommt als andere Länder der Euro-Zone.“
Das ist eine Sicht von außen, und zwar nicht von irgendwo, sondern direkt aus der Nachbarschaft, und die nehme ich sehr wohl viel ernster als diese ominöse Studie, zu der schon genug gesagt wurde.
Herr Strache, natürlich ist das nicht allein ein Verdienst der Politik, sondern zunächst einmal ein Verdienst der Tüchtigkeit der Österreicherinnen und Österreicher, der Arbeitnehmer genauso wie der Unternehmer. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Strache: Das ist einmal richtig!) Aber auch die Politik leistet dazu ihren Beitrag, mit Reformpolitik, die nicht immer angenehm ist, da muss man manchmal auch Unangenehmes tun.
Nur: Sie haben daran tatsächlich relativ wenig Anteil, denn, als es in den 2000er Jahren schwierig geworden ist, sind Sie 2004 aus der Regierung geflüchtet, statt mit uns Reformmaßnahmen zu setzen, die uns auf diesen Weg gebracht haben, auf dem wir derzeit sind. Sie sind ein Flüchtling, ein Verantwortungsflüchtling! (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei der FPÖ. – Abg. Mag. Stefan: Ich verstehe, warum alle von der Generation abtreten! Ich verstehe, dass Sie das nicht mehr aushalten!)
Kollege Kogler, ich schätze die differenzierte Haltung und den differenzierten Zugang, den Sie immer wählen. Nicht nur schlecht, nicht nur gut, aber ein bisschen zu defensiv oder ein bisschen zu negativ war mir Ihre Aussage dann schon: Es ist nicht alles schlecht in Österreich. – Ich würde sagen, es ist fast alles gut, aber es ist nicht alles gut. Das würde es eher treffen, aber so, wie Sie sagen, es ist nicht alles schlecht, das ist mir auch zu negativ. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren, Defizite und Schulden sind kein tragfähiges Fundament für einen Staat. Die Folge von zu hohen Defiziten und von zu hohen Schulden in Ländern, in Staaten ist Vertrauensverlust. (Abg. Strache: Das hören wir jetzt seit über 20 Jahren von Ihnen!) In Österreich hat man, im Gegensatz zu anderen Ländern, großes Ver-
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