Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 227

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wird hier eine neue Struktur geschaffen, die sich jetzt Bundessportkonferenz nennt. Das heißt, zu den bestehenden bürokratischen Strukturen kommt jetzt eine neue, die kostet 1 Million € im Jahr – alleine die Struktur, denn es gibt einen Fonds, es gibt einen Geschäftsführer, Positionen, Posten, Infrastruktur. Das kostet 1 Million €, die der Sport­förderung wieder abgehen.

Und jetzt passen Sie einmal auf: In dieser Konferenz werden alle Entscheidungen mit Zweidrittelmehrheit getroffen, seltsamerweise. Es gibt wenige Konferenzen und Gremien in diesem Land, bei denen das so ist. Wissen Sie, wie dieses Gremium, das letztlich über die Sportförderung entscheidet, besetzt wird? Der Herr Minister darf – das ist wirklich zum Lachen – drei Mitglieder aus dem Ministerium entsenden. Acht Mit­glieder werden entsandt; wissen Sie, von wem? – Vom Herrn Wittmann von der Bundessportorganisation. – Wissen Sie, was die Zweidrittelmehrheit bei elf ist? Genau acht.

Herr Minister Darabos, Sie haben in dieser Bundessportkonferenz nichts zu melden, Sie haben überhaupt nichts zu entscheiden. Es bleibt alles so, wie es ist, es wird einzementiert. Die BSO entscheidet mit ihren acht Mitgliedern völlig autonom und alleine – ohne jegliche Beeinflussung durch das Ministerium – über jeden Cent der Sportförderung. Das ist keine Sportförderung Neu, Herr Minister, das ist ein Abgesang, das ist eine Blamage, das ist in Wahrheit Dilettantismus, Sie geben hier w.o.! (Beifall beim BZÖ.)

Das, Herr Minister, ist nicht das, was wir erwartet haben. Schade drum! Wirklich schade drum, denn ich habe mir gedacht, Sie trauen sich das, Sie sind mutig, Sie geben dieser österreichischen Sportfunktionärsclique endlich einmal „Schach“ und sagen: Es geht so nicht weiter! – Leider sind auch Sie an diesem Vorhaben geschei­tert. Schade! Für den österreichischen Sport wäre es besser gewesen. (Beifall beim BZÖ.)

20.16


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung der täglichen Turnstunde

eingebracht im Zuge der 181. Sitzung des Nationalrates am 14. November 2012 zu TOP 2: Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (1910 d.B.):  Bun­desgesetz über die Bewilligung des Bundesvoranschlages für das Jahr 2013 (Bundes­finanzgesetz 2013 – BFG 2013) samt Anlagen (1999 d.B.)

UG 14

Die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO), die Dachorganisation und Inter­es­senvertretung des österreichischen Sports, fordert die tägliche Turnstunde im Kin­der­garten, in der Volksschule und in allen weiteren Schultypen! Unsere Kinder dürfen im Sport nicht sitzen bleiben! Die Österreichische Jugend ist beim Alkohol- und Nikotinkonsum und bei der Fettleibigkeit europaweit in den Medaillenrängen. Nur mehr 28 % der Kinder und Jugendlichen in Österreich betreiben Sport und zwar nur mehr


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