Ich glaube, da wäre schon ein ordentliches Einsparungspotential gegeben, Herr Minister. Das würde sich dann unterm Strich auch rechnen. Also trauen Sie sich drüber! Damit würden Sie etwas Gutes tun.
Ich möchte aber noch zwei andere Punkte ansprechen, die mir zugetragen worden sind und die mich eigentlich sehr nachdenklich stimmen. Erstens zum Thema AMS: An mich ist eine Personalleasingfirma herangetreten, die dringend Leute in verschiedenen Branchen gebraucht hätte. Ihr wurden vom AMS zehn Personen geschickt. Nach einer Woche war nicht einmal mehr eine Person dort angestellt. (Abg. Schopf: Was wird denn bezahlt? – Abg. Königsberger-Ludwig: Was waren die Bedingungen?) Das heißt, diese Damen und Herren haben nicht so schlecht bezahlt bekommen, wollten aber nicht arbeiten. Da ist es dann so gewesen: Der eine ist gar nicht gekommen. Die anderen sind teilweise gekommen, haben sich vorgestellt, wollten aber nur einen Stempel, damit sie wieder weiter Arbeitslosengeld kassieren können. Dann hat es Personen gegeben, die eingestellt worden sind, die einen Tag zur Arbeit gekommen sind oder teilweise sogar am ersten Tag einfach nicht erschienen sind.
Jetzt können Sie sich vorstellen, was diese Firma mit diesen Leuten für eine Freude gehabt hat, denn wenn ich meinem Kunden gegenüber Menschen verspreche, die für ihn arbeiten, dann sollten diese auch da sein. Diese Firma ist nicht begeistert vom AMS und will nicht mehr gerne mit dem AMS zusammenarbeiten.
Der zweite Punkt ist das Thema Lehrlinge, das hier auch schon angesprochen wurde. Ich habe da einen Fall, wo mir eine junge Mutter mitgeteilt hat, dass sie das AMS gebeten hat, für ihren Sohn eine Lehrstelle zu suchen. Es wurde ihr gesagt, ja, das ist alles schön und gut, sie soll sich im Computer eintragen und dann kommt der Sohn auf die Warteliste, und irgendwann meldet sich jemand bei ihr. Ich glaube, da ist es gescheiter, sie ruft bei verschiedenen Firmen in dem Bereich an, wo der Sohn vielleicht arbeiten will, aber dazu brauche ich kein AMS, dazu brauche ich keine Verwaltung, die sehr viel Geld kostet. Ich denke, da machen einige Herrschaften ihre Hausaufgaben nicht wirklich. (Beifall beim Team Stronach.)
Herr Minister! Wenn man sich weiter bei den Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, umhört, so hört man oft, dass die Problematik jene ist, dass die jungen Leute oft nicht Deutsch können oder nicht gut Deutsch können. Es hapert an der Sprache, am Schreiben. Dadurch tun sie sich natürlich schwer, in diesem Betrieb eine Lehre zu machen. Und was ganz wichtig ist – und da kritisiere ich schon ein wenig das Schulsystem –, die Leute sind nicht zuverlässig.
Da muss man sich schon überlegen, ob man hier in Österreich im Bildungssystem alles richtig macht, wenn die Leute nicht mehr lernen, zuverlässig zur Arbeit zu kommen und lieber zu Hause im Bett liegen, anstatt in den Lehrbetrieb zu gehen. Man rechnet ja fest mit diesen Leuten. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe des Lehrbetriebes ist, die Kinder zu erziehen, ihnen Anstand beizubringen, zu zeigen, wie man sich in der Gesellschaft benimmt. Ich glaube, dass dies das Schulsystem machen sollte, und ich glaube, dass es wichtig ist, dass man da auch drauf schaut. Dann haben wir wieder vernünftige Lehrbetriebe, dann bilden die Lehrbetriebe wieder lieber die Lehrlinge aus, wenn sie sich auf sie verlassen können. Dann haben wir eine Zukunft für unsere Jugend. Ich meine, das ist sehr wichtig.
Herr Minister, es gibt viel zu tun. Krempeln wir die Ärmel hoch! Gemeinsam werden wir das richten. Gemeinsam packen wir das an.
Ich biete Ihnen unsere Mitarbeit an. (Beifall beim Team Stronach.)
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