Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 395

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Am größten ist die Differenz in Norwegen mit rund 57 Punkten gefolgt von Luxemburg mit 51 und Schottland mit 50 Punkten.

Österreich liegt mit einer Mittelwertdifferenz von 46 Punkten ebenfalls im oberen Feld. Keine signifikanten Unterschiede in der Lesekompetenz gibt es in den klassischen Ein­wan­derungsländern Kanada (Provinzen British Columbia und Novia Scotia) und Neuseeland, aber auch in Lettland.

Im ersten Ergebnisbericht zur PIRLS-2006-Erhebung wurden die internationalen Ergebnisse differenziert nach Migrationsstatus (erste Generation, zweite Generation und Einheimische) dargestellt. In Österreich beträgt der Unterschied in der Lese­leistung zwischen Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund und der ersten Generation 56 Punkte, größer ist die Differenz nur noch in England mit 71 Punkten (vgl. Suchan et al., 2007, S. 35). In Neuseeland hingegen schneidet die erste Generation signifikant besser ab als Schüler ohne Migrationshintergrund. In diesem Land erzielt die erste Generation ebenso wie in Lettland und Kanada (British Columbia) eine höhere durchschnittliche Leseleistung als die zweite Generation.“

Viele Migranten verweigern ihren Kindern das Angebot von Deutschkursen und erach­ten es als nicht angebracht, die Deutschmängel ihrer Kinder zu verbessern. Migranten, die Deutschangebote nicht in Anspruch nehmen, sollten indes auch die Sozialleistun­gen verlieren. Konkret würde das bedeuten, dass für diese Migranten das Kindergeld und die Familienbeihilfe gestoppt würden. Das sollte nicht nur Kinder im Vorschulalter treffen, sondern auch ältere Kinder, die Deutschmängel aufweisen und so in Zukunft unsere Sozialsystem überstrapazieren.

Die unterzeichnenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die die Familienbeihilfe und das Kindergeld an den Besuch und das positive Absolvieren von Deutschkursen für alle Kinder nichtdeutscher Muttersprache vorsieht.“

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ablinger. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


17.05.35

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Präsident! Um wieder zum Kulturbereich zurückzukommen und zur öffentlichen Finanzierung der Kunst und der Kultur, die wir mit insgesamt 443 Millionen € unterstützen: Es ist eine zentrale Aufgabe des Staates, Kunst und Kultur zu fördern, denn die Freiheit der Kunst und die öffentliche Finanzierung der Kunst bedingen einander und sind miteinander eng verknüpft.

Ich betone das deswegen besonders auch in Ihre Richtung, Frau Kollegin Unterreiner, weil ich Ihr Kunst- und Kulturverständnis in den letzten Tagen äußerst in Zweifel ziehen musste, als ich Ihre im Rahmen einer Pressekonferenz gemachten Äußerungen lesen musste, wo Sie zum Beispiel vom „Spinnennetz der Linken“ und von Liebkindern der Schickeria schreiben und Künstler und Künstlerinnen als „staatliche Dauer-Stipen­diaten“ diffamieren. Jedenfalls legen Sie damit beredt Zeugnis davon ab, was Ihr Verständnis von Kulturpolitik ist. Im Prinzip ist es so: Alle, die öffentliche Förderungen


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