Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 428

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Ausbildung von Studenten hineingibt, die die Wirtschaft und die Gesellschaft wird brauchen können, dann ist das viel zu wenig. Die FHs werden immer unterbeleuchtet, dabei wissen Sie, dass das eines der großen Zukunftsthemen sein wird. Es dreht sich offenbar heute alles in der Diskussion um die Universitäten, aber eine der großen Herausforderungen werden die FHs, die Fachhochschulen sein. Dort werden auch die Manager und die Techniker der Zukunft ausgebildet, die die Wirtschaft unmittelbar brauchen und einsetzen kann.

Diesbezüglich habe ich kaum etwas gehört. Da haben wir bereits 40 000 Studenten an den FHs, von rund 300 000, aber, ob es die Wirtschaft ist, ob es die Wirtschafts­kammer ist, ob es die Industriellenvereinigung ist, ob es die drei Weisen sind, alle sagen, die FHs muss man noch verstärkt ausbauen. Bis zu 40 Prozent aller Studenten sollten, könnten, müssten von FHs kommen. Derzeit haben wir eine Quote von 12 Prozent, das heißt, dies ist eine Stoßrichtung, eine Ansage, wo man wirklich viel bewegen kann, wo wir auch die Studienplatzfinanzierung, Herr Minister, bereits umgesetzt haben, wo es bereits Studiengebühren gibt, wo die soziale Durchmischung aber besser ist als bei den Universitäten.

Ich glaube, dass das wirklich ein Zukunftsmodell ist, in das man sich verstärkt hinein­stürzen sollte, bei dem man weit mehr als die von Ihnen versprochenen 1 000 Stu­dienplätze für die nächsten zwei Jahre finanzieren sollte. Man sollte jährlich 1 350 Studienplätze finanzieren, aber bis 2018/2019 hindurch. Wir haben durchrechnen lassen, das würde bedeuten, dass wir da 300 Millionen € mehr bräuchten, um einmal auf eine Quote von 20 Prozent zu kommen  20 Prozent aller Studierenden an den FHs, das wäre ein ambitioniertes Ziel. Das wäre ein richtiges Wirkungsziel, aber nicht diese anderen, die ich vorhin angesprochen habe.

Sie geben den FHs derzeit ohnehin nur 245 Millionen € und das ohne Valorisierung, denn wenn Sie die Valorisierung der letzten Jahre mit einrechnen würden, Herr Minister, dann fehlen den FHs auch 2013 rund 18 Millionen €, 264 Millionen € würden sie benötigen.

Das heißt, diese Erfolgsgeschichte der FHs, wo wir je Studienplatz drei Bewerber haben, in manchen Fächern sogar zehn, sollte man massivst ausbauen, massivst forcieren und ein bisschen von den Universitäten, wo es auch in vielen Bereichen nicht rundläuft, wegschauen, um die FHs entsprechend zu bedienen. Die haben auch die Zukunftsfelder, die man verstärkt einbinden sollte.

Ich denke an die berufsbegleitenden Studiengänge, die man verstärkt forcieren sollte, etwa im IT-Bereich. Natürlich kostet das auch ein bisschen mehr, weil die Berufstätigen am Abend oder auch am Wochenende studieren. Deshalb braucht man auch ein bisschen mehr Geld dafür. Ich denke weiters an einen Unterricht – was die Betriebe verlangen, was die Wirtschaft, was die EU verlangt – in Fremdsprachen. Auch dieser kostet ein bisschen mehr. Das müsste man forcieren.

Oder: verstärkt in Technikstudien hineingehen oder auch die anwendungsbezogene Forschung ausbauen.

Sie haben das Problem, wenn Sie eine Drittmittelfinanzierung durch Betriebe haben, dass das Geld nach ein paar Jahren ausgeht. Dann steht der junge Forscher da und muss sich etwas Neues suchen, und das kann es ja wohl nicht sein. Wir müssen auch verstärkt wissenschaftliche Karrieren an den FHs ermöglichen.

Noch eines, Herr Minister: Wie Sie mit FHs umgehen, habe ich bereits im Ausschuss thematisiert. Beispiel Oberösterreich: Oberösterreich hat 17 Prozent der Bevölkerung, hat derzeit nur 13 Prozent der FH-Plätze, hat aber 27 Prozent der Industrieproduktion, also mehr als ein Viertel. Sie haben 1 026 Plätze für 2012/2014 zugesagt und diese


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