Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 525

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Kinderbetreuungsgesetz, über einheitliche Jugendwohlfahrtsgesetze und so weiter reden. All das ist hier noch zu erkämpfen – geben Sie nicht auf, Herr Minister!

Einen anderen Punkt möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben: Vergessen Sie nicht, dass es gut war, sich im öffentlichen Bereich auf die freiwillige Quote bei den Aufsichtsrätinnen zu einigen! Wenn wir das auch im privaten Bereich schaffen, wenn wir hier Kommissarin Reding und unsere Frauenministerin unterstützen, täte es der Wirtschaft und uns allen gut, auch dort für eine verpflichtende Quote für Aufsichts­rätinnen einzutreten. (Beifall bei der SPÖ.)

13.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Windholz. 5 Minuten. – Bitte.

 


13.11.00

Abgeordneter Ernest Windholz (BZÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Durch die Haushaltsrechtsreform haben wir jetzt auch die Wirkungsziele im Budget. Ich muss mich hier insofern zum Ausschuss korrigieren: Dort habe ich Ihnen gesagt, diese sind durchaus als mutlos zu bezeichnen; nachdem ich nun auch die Wirkungsziele anderer Ministerien kennengelernt habe, insbesondere die des Innenministeriums, erscheint mir das jetzt in einem etwas anderen Licht.

Tatsache ist aber, dass der Wirtschaftsminister grundsätzlich die Zahlen fortschreibt. Zu diesem Budget gibt es auch die Möglichkeit der Rücklagen – die sollte man auch nicht außer Acht lassen –, die mit 221,6 Millionen € zu Buche stehen.

Bei den Wirkungszielen zeigt sich ein Formulierungs-Highlight, das ich gleich zweimal hintereinander entdeckt habe:

„Sowohl kurzfristig auftretende externe Impulse als auch langfristige Trends erfordern hohe Anpassungsleistungen.“

Na, Herr Minister, als Meisterleistung würde ich das nicht bezeichnen! No na net, könnte man dazu auch sagen.

Angesprochen wurden auch schon die Lehrlinge. Das scheint mir ein Bereich zu sein, in dem man wirklich Schwerpunkte setzen sollte: beim Wirkungsziel Modernisierung der Berufsausbildung, Attraktivierung der Lehre, Weiterentwicklung von Berufsbildern. Dem kann ich nur zustimmen. Doch wie sieht mitunter die Praxis aus?

An mich hat sich ein sehr tüchtiger Unternehmer aus der Immobilienbranche gewandt, er ist auch Hausverwalter. Er hat sich dazu auch bei der Kammer gemeldet, denn es gibt den Lehrberuf Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau, aber es gibt aus seiner Sicht zu wenige Lehrlinge. Auch die Ausbildungsqualität ist aus seiner Sicht, sagen wir einmal, optimierbar; er hat es mir etwas anders geschildert. Dieser tüchtige Unternehmer hat sich Gedanken gemacht, er hat ein Positionspapier erarbeitet und hat es der Wirtschaftskammer vorgelegt. Er hat auch urgiert, dass es viel zu wenig Werbung für diesen Beruf gibt.

Dann kommt es: Was kriegt er als Antwort? – 2009 gab es zwei Lehrlinge aus Nieder­österreich – er ist ein niederösterreichischer Unternehmer –, 2010 waren es vier Prüflinge, und 2011/2012 ist die Lehrlingsanzahl genauso überschaubar. Und: Die Lehrlinge seien auch durchgekommen, daher bestehe kein Handlungsbedarf.

Ich glaube, das ist der komplett falsche Weg. Das kann man wirklich steigern! Hier kann man jungen Menschen einen Lehrberuf verschaffen, die Wirtschaft braucht ihn. Ich glaube, das ist ein Paradefall dafür, dass man viel mehr auf die Unternehmer, die hier die Wirtschaft fördern wollen, hören sollte. (Beifall beim BZÖ.)

 


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