Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll184. Sitzung / Seite 50

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Internationale Terrorbekämpfung zum Beispiel, Gefahren der Massenvernichtungswaf­fen, Cyber Attacks oder Bedrohungsszenarien der Infrastruktur, wir brauchen natürlich auch einen hoch professionellen Katastrophenschutz – das ist nun einmal nichts für Laien, sondern etwas für Profis. Der Herr Minister hat ganz klar aufgelistet: 13 700 ste­hen sofort zur Verfügung, 2 700 Pioniere, 11 300 Berufs- und Zeitsoldaten und in weni­gen Tagen 55 000, die für den Einsatz zur Verfügung stehen, und zwar Profis.

Oder geht es doch um die 200 Generäle in Österreich?! Wenn man vergleicht, Deutschland hat weniger Generäle, aber ein zehnmal so großes Heer. Weil sie alle ei­nen Fahrer, einen Kellner und Köche brauchen?! 1 800 Wehrpflichtige im Jahr sind zwangsweise als Fahrer eingesetzt. Also bitte, da greift ja wirklich der Spruch des Jah­res von Hannes Androsch: Alles, was sich bewegt, grüßen und alles, was sich nicht be­wegt, putzen! (Ruf bei der ÖVP: Wann war das?)

Zum sozialen Jahr, das angesprochen wurde, vielleicht auch noch ein paar Anmerkun­gen. Sehr, sehr, sehr viele Frauen haben, wenn sie keine Söhne haben, die zwangs­verpflichtet werden, vielleicht weniger Interesse, was das Militär betrifft, aber sie wollen eine Chance haben, meine Damen und Herren, und werden den oberen Kreis auf dem Stimmzettel ankreuzen. Sie sind nämlich sehr daran interessiert, 14 Mal im Jahr 1 400 € zu verdienen, weil das vielleicht ein Berufseinstieg ist, weil es vielleicht ein Be­rufswiedereinstieg ist, wenn die Kinder ein bisschen größer sind. (Abg. Dr. Graf: Und wenn man das richtige Parteibücherl hat!)

Es ist ja bis zum Pensionsantrittsalter möglich, dass man, sehr professionell, bei der Rettung, bei sozialen Diensten, in der Altenversorgung, in der Pflege tätig ist. (Abg. Amon: Sie sind so realitätsfremd, das gibt es überhaupt nicht!) Die Skeptiker fragen: Werden sich genug melden? 90 000, Herr Kollege von der ÖVP, fangen jährlich in ei­nem Gesundheitsberuf zu arbeiten an – und für solch eine interessante und qualifi­zierte Tätigkeit sollen sich keine 8 000 finden?

Meine Damen und Herren! Die Volksbefragung am 20. Jänner 2013 ist eine ausge­zeichnete Gelegenheit, endlich mit dieser sinnlosen Wehrpflicht abzufahren, etwas Neues zu machen, den Weg freizumachen für zwei sehr interessante neue Berufe (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), nämlich die Tätigkeit bei einem Profiheer und die Tätigkeit bei einem fair bezahlten sozialen Dienst. (Beifall bei der SPÖ.)

10.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Klikovits gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.08.37

Abgeordneter Oswald Klikovits (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus, vor allem aber geschätz­te Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie und vor den Fernsehbildschirmen! Es ist erstaunlich, welch unglaubliche Debattenbeiträge bisher erfolgt sind. Vor allem Ihnen von der SPÖ muss ich sagen: Es ist in höchstem Maße enttäuschend, wie Sie das heutige Bundesheer und damit die 16 000 Berufssoldaten, wie Sie die jährlich 23 000 Grundwehrdiener und wie Sie die Milizsoldaten, die Tag für Tag zur Verfügung stehen, herabwürdigen, diffamieren und einfach als unnötig und keine Profis darstellen! Das ist wirklich beschämend, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Mag. Rudas.)

Herr Bundesminister, wenn das alles so wäre, wie Sie sagen, dann gibt es dafür einen Verantwortlichen, der auch einen Namen hat, und der heißt: Bundesminister Darabos! (Neuerlicher Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite