Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 28

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Generell möchte ich auch festhalten – die Schule St. Paul der Benediktiner ist heute auch hier –, dass ich mit den Privatschulen sehr eng zusammenarbeite und sie in ihrer Tätigkeit, in ihrem Engagement sehr schätze. Das möchte ich an dieser Stelle auch unterstreichen und betonen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Was müssen wir im öffentlichen Schulsystem tun? – Da gibt es zwei Ansatzpunkte: Qualität verbessern, Angebot verbessern. Ich weiß von vielen Eltern, auch aus meinem privaten Umfeld, dass gerade die ganztägigen Angebote der Privatschulen oft die Aspekte sind, die besonders für Privatschulen sprechen. Und daher müssen wir, denke ich, auch unter dem Aspekt der Leistbarkeit, der Chancengerechtigkeit in die ganz­tägigen Schulformen investieren.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz, bitte.

 


Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Leistbarkeit und auch Gerechtigkeit. Da Sie die Statistik jetzt bemüht haben: Es wird wahrscheinlich auffallen, dass der Trend zur Privatschule vor allem in Ballungszentren, im städtischen Raum groß ist.

Gibt es Untersuchungen, die besagen, dass eventuell der hohe Migrantenanteil in den Ballungszentren daran schuld sein kann, dass die Eltern zusehends ihre Kinder in Privatschulen schicken? (Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Derartige Studien, Untersuchungen sind mir nicht bekannt. Das entscheidende Motiv, das mir immer wieder genannt wird, sind die erstklassigen ganztägigen Angebote, vom Mittagessen bis zur Nachmittagsbetreuung, Bewegung und Sport, Kunst und Kultur. Das, denke ich, sind wohl Hauptmotive.

Gerade im städtischen Bereich sind doch die meisten Eltern berufstätig, also fällt dieser Aspekt dort besonders ins Gewicht. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Sacher, bitte.

 


Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Frau Bundesministerin! Zu meinem Kremser Kollegen möchte ich nur kurz sagen, seine Sorge hinsichtlich des Zugs zu den Privat­schulen kann er selbst entkräften, wenn er unsere Bemühungen unterstützt, die ganztägigen und verschränkten Betreuungsangebote – so wie in den Privatschulen – auch in den öffentlichen Schulen umzusetzen und sie nicht boykottiert! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Frau Bundesminister, meine Frage: Wie groß ist derzeit das Angebot an den öffentlichen Schulen bezüglich Nachmittagsbetreuung, und wie wird Ihr Vorhaben, das wir massiv unterstützen, da einen Ausbau vorzunehmen, ablaufen, und welche finanziellen Bedeckungen sind dafür erforderlich?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wir haben derzeit, ich habe es vorhin kurz erwähnt, etwa 120 000 Plätze an den Schulen – verschränkte Form, aber vorwiegend auch Nachmittagsbetreuung. Mit dem jetzt vom Ministerrat, ja ich würde einmal sagen, dazu ermächtigten Schritt werden wir auf 200 000 Plätze kommen. Dazu ist es aber notwendig, mit den Bundesländern wieder Artikel-15a-Vereinbarungen abzuschließen, da wir uns ja primär im Bereich der Pflichtschulen bewegen und da über den Weg der Bundesländer die Mittel an die


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