Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 38

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Wie sind diese bisher umgesetzt worden, in welchen Schulen, wie viele Schüler, in welchen Gegenständen? Wie schaut das aus Ihrer Sicht aus?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ja, sehr verehrter Herr Abgeordneter Riepl, die Bildungsstandards sind wirklich das neue Instrument, das jetzt in Österreich im Einsatz ist.

Wir haben die Bildungsstandards so definiert, dass das die Zielkompetenzen sind: Das sollen Schülerinnen und Schüler am Ende der 4., am Ende der 8. Schulstufe können. Das richtet sich nach den Lehrplänen. Es wurden jetzt im Mai österreichweit 80 000 Schüler getestet, also eine Vollerhebung. Und wir werden zum ersten Mal in der Geschichte des österreichischen Schulwesens eine Vollerhebung zu den Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen am Ende der 8. Schulstufe im Fach Mathematik haben.

Das gilt zum einen als Befund, wenn Sie so wollen, aber ganz entscheidend ist jetzt, dass wir das als Grundlage nehmen, um Schulentwicklung in Gang zu setzen, um entsprechende Qualitätsverbesserungen an den Schulstandorten zu initiieren. Nächste Woche wird es so weit sein, da werden wir die ersten Ergebnisse und die Maßnahmen präsentieren.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Pack.

 


Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Mein Vorredner und die Frau Abgeordnete Haubner haben ja bereits, was den Bereich der Standards betrifft, einleitend gesagt, dass es für die Wirtschaft wichtig ist, dass die Qualität passt, vor allem wenn es um das duale Berufsausbildungssystem geht. Aber damit dieses System überhaupt funktioniert, muss im Vorfeld, also in der Pflichtschule beziehungsweise in der 9. Schulstufe, auch das Angebot entsprechend erweitert werden, wenn es darum geht, welche Möglichkeiten es nach der 9. Schulstufe gibt. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir auch genügend gute Schülerinnen und Schüler haben, die den Weg in Richtung Facharbeit einschlagen. Meine Frage dazu, Frau Bundesministerin, lautet folgendermaßen:

Welche Maßnahmen setzt Ihr Ministerium in diesem Bereich, dass sozusagen auch das Modell „Karriere mit Lehre“ bei den Schülerinnen und Schülern beworben wird und ankommt?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Meine Antwort geht in zwei Richtungen. Der eine Punkt, der sehr, sehr wichtig ist, sind Berufsberatungen, die an der Schule stattfinden. In der Neuen Mittelschule haben wir das jetzt verpflichtend, 3., 4. Schulstufe. Ich halte es für sehr wichtig, sich im Hinblick auf ihre Begabungen, Interessen und Neigungen auch mit den Schülern, Schülerinnen auseinanderzusetzen, wie denn der künftige Berufsweg sein kann. Es sollte also nicht in die Richtung laufen, dass das gewählt wird, was vielleicht die Eltern gern sehen würden, sondern dass es möglichst den eigenen Interessen entspricht. – Das ist einmal der eine Ansatzpunkt.

Und der zweite Ansatzpunkt – und da freue ich mich sehr, dass das so gut aufgeht – ist Lehre und Matura, übrigens ein Projekt, das damals in Kärnten begonnen hat, wo wir heute über 10 000 Lehrlinge haben, die sich auch gleichzeitig auf die Matura vorbe­reiten und mit den Unternehmen kooperieren. Und damit, denke ich, werten wir auch die Lehre ein Stück auf, das bedeutet auch wieder Wertschätzung und Anerkennung.

 


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