Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 39

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur Anfrage 177/M, das ist die der Frau Abgeordneten Kaufmann-Bruckberger. – Bitte.

 


Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (STRONACH): Grüß Gott, Frau Bun­desministerin! 20 Prozent der Pflichtschulabgänger sind nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen und ausreichend zu schreiben. Diese Voraussetzungen bieten ganz einfach auch nicht die Möglichkeit einer weiterführenden Ausbildung beziehungs­weise erschweren sie natürlich auch den Weg in das Berufsleben.

Mit welchen Maßnahmen – und vor allem, in welchem Zeitraum – wollen Sie ein Zeichen setzen, damit es zu einer Änderung beziehungsweise auch zu einer Verbes­serung dieser Situation kommt?

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Die schriftlich eingereichte Anfrage, 177/M, hat folgenden Wortlaut:

„20  Prozent der Pflichtschulabgänger sind nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen und ausreichend zu schreiben. Sie erfüllen damit die Voraussetzungen NICHT, um erfolgreich in ein Erwerbsleben oder eine weiterführende Ausbildung eintreten zu können. – Welche Maßnahmen wollen Sie in welchem Zeitraum setzen, um hier eine Änderung zu erzielen?“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Im Bil­dungsbereich gibt es leider nicht die einzelnen Maßnahmen, wo man dann gleich sagen kann: Und jetzt ist alles besser. Es ist ein Bündel von Maßnahmen, das wir jetzt gemeinsam schon seit einiger Zeit umsetzen und auch in der Schule implementieren: verpflichtender Kindergarten, kleinere Klassen, Sprachförderung, Investitionen, mehr Lehrer in die Sekundarstufe I, in die Neue Mittelschule, Bildungsstandards, Jugend­coaching, Nachholen von Bildungsabschlüssen – im Sinn auch einer Reparaturmaß­nahme, wenn es dann halt quasi zu spät ist –, also ganz viele Punkte. Mut zur Gleichzeitigkeit.

Und was uns gemeinsam auch gelingen muss – denn Bildung ist nicht delegierbar, für Bildung braucht es Disziplin, harte Arbeit, Einsatz, Eigenleistung; auch das müssen wir wieder ein Stück mehr in den Vordergrund rücken –, ist ein bildungsfreundliches Klima in der Gesellschaft. Und deshalb ist es ja so wichtig, da auch mit den Eltern gemein­sam zu wirken. Ich halte das für sehr entscheidend. Neben den Rahmenbedingungen, die ich geschildert habe, geht es ganz stark auch um Kultur, Einstellung, Haltung, Disziplin.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Kaufmann-Bruckberger.

 


Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (STRONACH): Es gibt ja auch ganz einfach Menschen mit niedrigem Ausbildungsniveau, die dadurch auch gering quali­fiziert sind und somit auch von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind.

Sie haben ohnehin schon kurz erwähnt, dass die Erwachsenenbildung natürlich sehr wichtig ist, aber welche Maßnahmen wollen Sie setzen, um auf der einen Seite den Analphabetismus zu beseitigen – das betrifft rund 500 000 Menschen in Österreich –, aber auch die Schwächen in den Grundrechnungsarten zu beheben?

 


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