Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 37

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darum beneidet. Wöchentlich kommen Delegationen zu uns, die einfach schauen wollen, wie wir das machen, und das auch einsetzen wollen.

Betreffend Problemfelder erkennen und handeln: Ich denke, alle Maßnahmen greifen da, vor allem vom Kindergarten, Sprachförderung, bis in den Volksschulbereich und natürlich auch zu verstärkten Investitionen in die Neue Mittelschule.

Und ich denke, dass wir im städtischen Bereich – und dort in einzelnen Bezirken, wo die Probleme kumuliert auftreten, nämlich Migration und sozial arm – verstärkt handeln müssen: Sozialarbeiter, vermehrte Sprachförderung. Da müssen wir noch einmal kon­zentriert Aktionen setzen. Wenn Sie so wollen, die Coaches, die wir jetzt gemeinsam mit dem AMS im Einsatz haben, sind schon so ein Schritt in die Richtung. Wir müssen auch die Bildungspolitik stärker differenzieren.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Linder.

 


Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Frau Minister! Als Bürgermeister und somit Schulerhalter komme ich noch einmal auf das Thema Nachmittagsbetreuung oder Ganztagsschule zu sprechen. Ich sehe ein großes Problem in der Entscheidung, wer die Ganztagsschule haben will oder wer zustimmt.

Viele Gemeinden sind derzeit bei der Planung, die Volksschulen umzubauen und zu sanieren, und stehen vor der Entscheidung, ob sie die Schulen für den Nachmittags­unterricht fit machen sollen – was mit hohen Kosten verbunden ist –, um im Endeffekt dann aber nicht selbst entscheiden zu können, ob der Nachmittagsunterricht kommen wird. Das heißt, entweder investieren wir sehr viel Geld – das Geld ist fast in den Sand gesetzt, weil es die Lehrer verhindern – oder wir setzen die Investition derzeit aus, und dann kommt doch die Entscheidung, wir wollen einen Nachmittagsunterricht haben, und wir müssen im Nachhinein eine sanierte Schule umbauen.

Was empfehlen Sie den Gemeinden, die vor diesen Entscheidungen stehen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wenn Sie mich um eine Empfehlung fragen, dann würde ich sagen, ich würde bei den Eltern ansetzen. Entscheidend ist, dass im Rahmen der Schuleinschreibung die Eltern gefragt werden, ob schulische Tagesbetreuung gewünscht wird, ob ein Bedarf bei den Eltern gegeben ist, wobei das nicht nur zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung der Fall sein sollte, sondern sich diese Entscheidung ja jedes Jahr stellt. Man kann ja in der 2., 3., 4. Klasse das dann auch haben wollen, und dann entscheidet der Wunsch der Eltern.

Die Mitwirkung, die Zweitdrittelregelung der Lehrer betrifft die verschränkte Form, aber über die Nachmittagsbetreuung an der Schule entscheiden die Eltern. Und daher würde ich, wäre ich Bürgermeisterin, die Bürgerinnen und Bürger fragen und im Ort schauen, ob der entsprechende Bedarf da ist – Planungssicherheit wird jetzt bis 2018 gegeben sein –, und dann würde ich ans Werk gehen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Riepl.

 


Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Ich glaube, jeder politisch Interessierte in unserem Land wird, wenn er es objektiv betrachtet, erkennen, dass in den letzten Jahren sehr viele Bildungsreformschritte gesetzt wurden. Im Vergleich zu früher muss das auffallen. Dafür ist Ihnen und Ihrer Ressortführung, wie ich meine, zu danken.

Sie haben betont, Qualität ist in der Schule wichtig. Es ist jetzt in dieser Fragestunde schon mehrmals das Stichwort „Bildungsstandards“ gefallen. Meine Frage lautet daher:

 


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