Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 42

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die Sechs- bis Zwölfjährigen eine Bewusstseins- und Wissenserweiterung in Bezug auf die Sexualerziehung, geht es nach den Plänen des bm:ukk. Wenn man schon nicht mehr ordentlich Lesen, Rechnen und Schreiben kann, dann weiß man immerhin, was eine Samenbank ist. Das ist dann im Gegenzug bereits so wichtig, dass es in den Wissensschatz aufgenommen wird.

Vielleicht gilt es als ein Punkt der Rechtschreibung, wenn man auf Seite 25 für ein – wie es dort heißt – abwertendes Wort für Selbstbefriedigung lesen kann, dass es dort mit ch geschrieben wird und nicht mit x. Das ist vielleicht für die Rechtschreibung von jenen, die Graffitis an irgendwelchen Eisenbahnunterführungen anbringen, wichtig, aber ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Form für die Sechs- bis Zwölfjährigen geeignet ist.

Sie haben bereits, als die Sexualbroschüre angesprochen wurde, gesagt, dass es um Werte geht und um ein Spannungsfeld: Mithilfe des Unterrichtsbehelfs werden Werte von Lehrern vermittelt, daneben gibt es aber auch die Werte der Eltern. – Meine Frage daher:

Wie werden in der Zukunft, wenn es um die Erziehung von Sechsjährigen geht, die Konflikte zwischen den Werten des Elternhauses und jenen der Lehrer in diesem Fall ausgeräumt? (Beifall bei der FPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Abgeordneter Rosenkranz, ich betone noch einmal: Das ist ein Informationsmaterial, das sich an die Lehrer und Lehrerinnen wendet, das nicht an Schüler und Schüle­rinnen ausgeteilt wird und in dem es darum geht, über Realitäten zu informieren.

Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft – in mehrfacher Hinsicht –, daher ist das notwendig und wichtig. Ich vertrete das, und wir werden diese Broschüre nicht zurückziehen, um diesbezüglich noch einmal Klarheit zu schaffen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mag. Auer.

 


Abgeordneter Mag. Josef Auer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Ministerin! Die Hauptfrage der Abgeordneten Kaufmann-Bruckberger und auch immer wieder andere Aussagen suggerieren uns, es sei in Richtung Lese- und Schreibkompetenz nichts geschehen. Genau das Gegenteil ist der Fall, geradezu eine Lawine ist in Ihrer Amtszeit ins Rollen gebracht worden.

Als Lehrer – ich war 27 Jahre im Schuldienst – weiß ich, dass Wiederholung jedem guttut, für alle Lernformen sehr wichtig ist und auch sicher diesem Haus guttut, deshalb meine Frage:

Könnten Sie zusammenfassend vielleicht noch einmal sagen, was denn die wichtigsten Schritte für Sie aus Ihrem Blickwinkel waren – obwohl ich weiß, dass Sie dazu eigentlich Stunden bräuchten, weil es sehr viele waren?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Zunächst ist natürlich der wichtigste Zugang die Sprachförderung, die wir schon im Kindergarten ansetzen. Es ist wichtig, den Kindergarten weiterzuentwickeln in Richtung „Bildungs­garten“, und ebenso wichtig sind alle Initiativen in der Volksschule.

Für mich sehr wichtig ist, dass im Pflichtschulbereich jetzt auch die einzelnen Bun­desländer Schwerpunkte setzen wie zum Beispiel: Leseschwerpunkt auch an den


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