Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 41

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Das eine ist die aktive Förderung während der Schullaufbahn, wo viel, viel stärker auf Schwerpunktgebiete, Schwerpunktschulen eingegangen werden muss. Während es heute selbstverständlich ist, dass wir von der Individualisierung des Unterrichts sprechen, müssen wir auch die bildungspolitischen Instrumente noch differenzierter einsetzen und Schwerpunktschulen noch stärker unterstützen, denn wir können es uns als Gesellschaft einfach nicht leisten, in Zukunft auf 20 Prozent der Erwerbsbevöl­kerung zu verzichten. Das wäre fatal für die Wohlstandsentwicklung Österreichs. Und immerhin sind wir heute unter den Top-5-Wirtschaftsländern der EU und unter den Top-10-Ländern der Weltwirtschaft. Wenn wir da bleiben wollen, dürfen wir niemanden zurücklassen.

Der zweite Aspekt ist etwas, was ich vorhin schon erwähnt habe: das Nachholen der Basisbildung und da vor allem das Ansprechen von Migrantenvereinen, von NGOs, um motivierend zu wirken.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Walser.

 


Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Ministerin, Sie haben vorhin davon gesprochen, dass wir ein bildungsfreundliches Klima in Österreich brauchen. Dabei unterstützen wir Sie sehr. In diesem Zusammenhang ein Hinweis:

Sie werden sich daran erinnern, dass wir vor drei Jahren gemeinsam beschlossen haben, die Förderung der Privatschulen, auch der nichtkonfessionellen, so zu gestalten, dass zumindest 1 000 € pro Schülerin und Schüler herauskommen. Aus diesen 1 000 € damals sind inzwischen etwa 700, 800 € geworden. Viele dieser sehr, sehr engagierten Schulen sind am finanziellen Limit. Sie wissen nicht mehr, wie sie das finanzieren sollen. Wir wissen, wie wichtig diese Schulen sind als Salz, wenn wir so wollen, in der pädagogischen Suppe. Und ich glaube, es ist in unser aller Interesse, diese Schulen zu fördern.

Meine Frage an Sie: Was gedenken Sie zu tun, damit wir wieder zumindest zu dieser Ausgangsförderung zurückkommen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Zunächst möchte ich das auch noch einmal bekräftigen und bestärken, nämlich Ihren Eindruck davon, was diese Schulen für die Schulentwicklung leisten, für innovative pädago­gische Konzepte. Allein wenn ich an die Lehrplangestaltung denke – die Kompetenz­orientierung –, dann muss ich sagen, da sind einzelne Entwicklungen nahezu beispiel­gebend.

Und ich freue mich auch sehr darüber, dass sich die Schulen bei Entwicklungs­projekten – Beispiel Bildungsstandard – aktiv und an vorderster Front einbringen. Also höchste Wertschätzung und Anerkennung meinerseits. Wir haben diesbezüglich ja auch schon über die Parteigrenzen hinweg Gespräche darüber geführt, wie wir diese Schulen auf eine stabilere Basis stellen können.

Ich werde diese Gespräche engagiert weiterführen, denn ich bin an strukturellen Rah­men­bedingungen interessiert, damit sich diese Schulen gut weiterentwickeln können, mit Betonung auf den strukturellen Rahmenbedingungen, die hier gesichert sind.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz.

 


Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesminis­terin! Um das Lesen, Rechnen und Schreiben ist es offensichtlich nicht so gut bestellt wie noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten. Dennoch gibt es in diesem Bereich für


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