Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll187. Sitzung / Seite 252

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weg eine Sauerei, was da passiert mit den Menschen, die dort arbeiten, und auch mit denen, die sich erwarten dürfen, dass es eine ordentliche Postdienstleistung gibt. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich rede jetzt gar nicht davon, wie die Verträge mit den Postpartnern ausschauen. Ich bezeichne sie als Knebelverträge. Kaum sind die Bedingungen erfüllt, die die Post stellt, werden die Verträge verändert. Also auch das sollten wir uns einmal ziemlich genau anschauen.

Das wollte ich nur sagen, wenn man bedenkt, dass hier über 700 000 € für die Manager bei der Post bezahlt werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Einwallner. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.17.10

Abgeordneter Thomas Einwallner (ÖVP): Sehr geehrte Herren Präsidenten! Hohes Haus! Ich widme mich dem Rechnungshofbericht zu den Maßnahmen des AMS Steiermark und des AMS Tirol zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von jungen Erwachsenen.

Lassen Sie mich zunächst die positiven Aspekte des Berichtes erläutern. So ist vor allem die hohe Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu erwähnen. 90 Prozent aller jugend­lichen Arbeitslosen, die vom AMS vermittelt wurden, waren nicht erneut von Arbeits­losigkeit betroffen und konnten ihre Arbeitsstelle behalten. Unter jenen 10 Prozent, die erneut vermittelt werden mussten, sind 40 Prozent in saisonal ausgerichteten Berufen tätig, was die erneute zeitweise Arbeitslosigkeit erklärt.

Darüber hinaus konnte das AMS den Großteil der Jugendlichen entsprechend ihrer Vorbildung vermitteln. So fanden 75 Prozent aller arbeitslosen Jugendlichen einen Job, der ihrer Ausbildung entsprach. 25 Prozent der vermittelten Jugendlichen fanden einen Job, der nicht ihrer Ausbildung entsprach. Da muss man aber sagen, das ist deshalb, weil sie einen Arbeitsplatz annahmen, der schneller verfügbar war oder besser bezahlt ist.

Der Rechnungshof hat aber auch immer wieder Anregungen und macht auf Verbes­serungspotentiale aufmerksam, das ist sehr wichtig. Auch in diesem Bericht gibt es einige Anregungen, wo für das AMS und natürlich auch für das zuständige Ministerium einige Punkte zu erledigen sind.

Zunächst wird bemängelt, dass es vom AMS keine bundesweite zielgruppenorientierte Betreuung junger Erwachsener gibt. Das bedeutet, dass junge Arbeitslose nicht in allen Bundesländern gleich gezielt betreut werden, sondern teilweise werden in Bundes­ländern Jugendliche wie Erwachsene behandelt. Hier besteht aus meiner Sicht natür­lich Nachholbedarf.

Des Weiteren ist es auch so, dass das AMS weder ein bundesweit einheitliches Anforde­rungsprofil an Berater noch bundesweit einheitliche Schulungen zur Betreuung jugendlicher Arbeitsloser anbietet. Hier ist es auch so, dass Tirol im Bericht sehr positiv erwähnt wird mit seinen Maßnahmen, aber leider Gottes, wie gesagt, diese positiven Schulungen nicht bundesweit einheitlich vorkommen.

Ich glaube, hier wäre es höchst an der Zeit, bundesweit einheitliche Mindeststandards für die Betreuung jugendlicher Arbeitsloser vorzugeben.

Bedenklich ist aber aus meiner Sicht auch, dass bundesweit 43 Prozent – das ist zwar insgesamt ein hohes Niveau, aber trotzdem sind es 43 Prozent – der arbeitslosen Jugendlichen, die vom AMS betreut werden, keine Berufsausbildung, sondern nur


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