Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 186

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Zum Kunstbericht: Bezüglich der Evaluierung der Bundestheater war ich schon ein bisschen verwundert über das Interview mit Herrn Dr. Springer, dem Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, in dem er für mich ein bisschen überraschend die Solidari­tät gegenüber der Politik aufkündigt und Letztere angegriffen hat. Frau Bundesminister! In diesem Zusammenhang würde mich Ihre Stellungnahme interessieren, nämlich wie Sie, auch in Bezug auf die Bundestheater-Holding, da die weitere Vorgangsweise sehen.

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass der gegenständliche Bericht auch von Ihnen neu gesetzte Akzente erkennen lässt, vor allem wenn es um Stipendien und Nachwuchsförderung geht. Frau Kollegin Unterreiner hat angesprochen, dass junge Talente gefördert werden müssen. – Ich glaube, dass das sehr wohl in Angriff genom­men wird, genauso wie die Gleichstellung von Männern und Frauen, die ja bisher schon in Angriff genommen wurde, jetzt durch einen aktuellen Entschließungsantrag weiter fortgesetzt wird. Die entsprechende Analyse soll bei Bundesmuseen und Bun­destheatern beginnen.

Hervorheben möchte ich auch einen zweiten Antrag betreffend Filmfestivals, den wir eingebracht haben. Ich glaube, dass in Österreich der Film derzeit einen so hohen Stellenwert hat wie noch nie zuvor und auch international hohe Anerkennung genießt. Insofern ist es wichtig, auch spezielles Augenmerk auf Filmfestivals zu legen. Beson­ders freut mich auch die Anerkennung, die der österreichische Kurzfilm in den letzten Jahren bekommen hat.

Das zeigt sich unter anderem auch durch die Kategorie „Bester Kurzfilm“, die beim Filmpreis 2013 neu ins Leben gerufen und vergeben wurde. Durch die Unterstützung des Außenministeriums kann der Kurzfilm auch einem internationalen Publikum zu­gänglich gemacht werden, was wiederum eine Maßnahme ist, junge Talente zu fördern und auch das Filmland Österreich international zu präsentieren.

In einigen Wochen werden die Oscars 2013 verliehen. Der uns bekannte Michael Ha­neke ist mit seinem Film „Amour“ gleich in fünf Kategorien nominiert. Halten wir ihm die Daumen! Auch Christoph Waltz ist drauf und dran, eine zweite Statue mit nach Hause zu bringen.

Ich denke, das sind Auszeichnungen, von denen wir in Österreich auch profitieren, auf die wir stolz sein können! Daher sehe ich es kulturpolitisch als relevant an, den Film weiter zu unterstützen, sei es durch die ÖFI-Förderung, sei es durch FISA, aber vor al­lem auch durch die Unterstützung des ORF. Diesbezüglich höre ich, dass der ORF be­reits versucht, die Filmwirtschaft im Vorfeld von Verhandlungen um die Gebührenrefun­dierung mit in Geiselhaft zu nehmen.

Frau Bundesminister! Das – und ich hoffe, Sie sind da meiner Meinung – dürfen wir nicht zulassen! Der ORF ist grundsätzlich dem Kulturauftrag verpflichtet! (Beifall bei der ÖVP.)

18.31


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jury. – Bitte.

 


18.31.22

Abgeordneter Josef Jury (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Nach Film, darstellen­der Kunst, Festspielen, Literatur, bildende Kunst, Musik komme ich zu den Kulturinitia­tiven, zu Kunst und Kultur im ländlichen Raum. 4,5 Millionen € an Unterstützung gibt es hier und es ist positiv zu vermelden, dass 95 Prozent dieser Mittel direkt in die Vereine fließen, die Kunstprogramme, die Programme zur Kunst-und Kulturvermittlung anbieten und die insgesamt mit den Schulen, dem Nachwuchs, den Kinoinitiativen auf dem Land – culture connected – eine hohe Wertschöpfung im Bildungsbereich für unsere Jugend darstellen. Da möchte ich mich im Namen aller Kulturinitiativen in Österreich recht herzlich bedanken.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite