Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 203

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drei Monate sehr erfolgreich gelaufen ist, gegen diese Vergabepraktiken demonstriert und protestiert haben. Dieses Schreiben ist auch an Sie ergangen, Frau Bundesmi­nister, und der jetzt für die Biennale in Venedig beauftragte Künstler hat ein Buch ge­schrieben und sich auch lobend über diese Ausstellung geäußert. Aber, wie gesagt, auch im Kunstbereich tut sich etwas. Die Künstler revoltieren mittlerweile – zwar hinter vorgehaltener Hand, aber wir hören die Töne immer lauter!

Weil es Ihnen schwer möglich ist, die Mittel für die Unterstützung von Talenten aus den Bundesländern, diese geringen Summen aufzubringen, damit Kinder, die talentiert sind – Ballett tanzen –, von Linz nach Wien gehen können, um sich weiterbilden zu las­sen, bei der Oper oder in anderen Institutionen, bringen Sie dann noch zusätzlich fa­denscheinige Argumente, dass das sozial ja vom Land abgefedert werden kann. – Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem es für eine Talentförderung eine Sozialunterstüt­zung geben würde! Die gibt es nämlich nicht. Ich habe mich beim Land Oberösterreich erkundigt: Die gibt es nicht. Das heißt, es wäre eine Aufgabe des Bundes, hier zu schauen, dass die Talente nicht irgendwo versumpern, sondern tatsächlich gefördert werden. Das wäre unsere Aufgabe! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir sprechen heute von einer Kulturnation Österreich – und so geht man mit den Ta­lenten um! Meine sehr geehrte Frau Bundesministerin, ich ersuche Sie, diese Ent­scheidung noch einmal zu überdenken. (Beifall bei der FPÖ.)

19.29


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lapp. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.30.25

Abgeordnete Mag. Christine Lapp, MA (SPÖ): Frau Ministerin! Hohes Haus! Werter Herr Kollege Neubauer, ich kenne ein Hammerklavier, ich kenne einen Flügel, ich ken­ne ein Pianino – aber das Vernebelungsklavier, auf dem Sie jetzt hier gespielt haben, war mir noch nicht bekannt! (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich denke mir, Sie hätten Ihre Rede wahrscheinlich bei den Budgetberatungen halten können. Sie haben verschiede­ne Dinge vermischt. Ich möchte auf die Anträge eingehen, die wir jetzt als Tagesord­nungspunkte debattieren.

Sie haben darauf hingewiesen, dass die armen musikalischen Talente in den Bundes­ländern nicht gefördert werden. Da ist es so, dass in Ihrem Antrag verschiedene Dinge vermischt und vermengt worden sind und dass Sie in den Raum gestellt haben, dass es gar nichts gibt. Ich finde, es wäre, wenn man Anträge formuliert, schon wichtig, dass man gut recherchiert und auch gute Darstellungen macht, damit man dann Weiterent­wicklungen machen kann. Aber vonseiten der Freiheitlichen wird ja eher auf dem Ver­nebelungsklavier gespielt, als konkrete inhaltliche Arbeit geleistet. (Abg. Dr. Rosen­kranz: ... kein „Vernebelungsklavier“, das ist ein wohltemperiertes!)

Es ist so: Es gibt Heim- und Schulbeihilfen für Kinder, die Musik betreiben. Es gibt Frei­fahrt und Fahrtkostenzuschüsse. Ein wesentlicher Punkt ist auch, dass es hier unter­schiedliche Kompetenzen gibt: Auf der einen Seite haben die Bundesländer die Kom­petenzen, die Musikschulen zu betreiben, und auf der anderen Seite liegt es in der Kompetenz des Bundes, andere Dinge zu beachten.

Mir wäre es sehr wichtig, werter Kollege Neubauer, dass Sie bei den konkreten The­men intensiver daran arbeiten und eine objektive Darstellung machen. (Abg. Neubau­er: Auf die von Ihnen warte ich schon 3 Minuten!) Das gilt auch für den zweiten Antrag, der vonseiten der Freiheitlichen nominiert wurde: Da haben sich die Regierungsfrak­tionen – ich nehme an, ich kann da auch für die ÖVP sprechen – sehr wohl intensiv – also so intensiv mussten wir uns mit Ihrem Antrag nicht auseinandersetzen – mit dem Antrag vonseiten der Freiheitlichen auseinandergesetzt. Da ist es so, dass Sie eine


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