Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 228

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sung sprechen. Also nichts anderes als einmal herunter mit dem Einheitswert. Das wä­re eigentlich der richtige Weg. (Beifall beim Team Stronach.)

Dass man natürlich diese geplante Einheitswerterhöhung verteidigen muss oder möch­te, ist ganz klar. Aber ich frage jetzt einmal: Wie soll man das erklären, wenn, wie ich schon gesagt habe, die Erträge tatsächlich immer geringer werden?

Und da gibt es ein ganz schönes Beispiel, denn der Bauernbund sagt immer, wir haben so einen tollen Schweinepreis. – Der Schweinepreis ist wirklich ganz, ganz super. Ein Kilo Schweinefleisch kostet im Schlachthof 1,50 €. Und wenn man das jetzt vergleicht: Das gleiche Fleisch, dieselbe Qualität hat im Jahr 1972, also vor 40 Jahren, 31 Schil­ling gekostet. In Euro umgerechnet sind das 2,25 €. Und das ist auch die Wahrheit. Das ist der tolle Schweinepreis, von dem speziell der Bauernbund so gerne spricht.

Das heißt, wir haben derzeit Ertragspreise, meine Damen und Herren, die wir vor 40 Jahren nicht gehabt haben. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen! (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Ich will jetzt gar nicht von den steigenden Produktionskosten sprechen, von den stän­dig steigenden Auflagen im Bereich Tierschutz und Umwelt oder vom fehlenden Infla­tionsausgleich. Da brauchen wir uns alle miteinander nicht zu wundern, dass seit dem EU-Beitritt 70 000 Schweinebauern zugesperrt haben, sozusagen das Hangerl ge­schmissen haben. (Abg. Riepl: Schweinefleisch ist eh nicht so gesund!) Es waren auch 60 000 Rinderbauern, Herr Kollege.

Ich darf jetzt einmal den Bauernbund ansprechen, auch wenn es heute einmal nicht um Inserate geht oder darum, dass man den ÖVP-Wahlkampf finanziert oder wie auch immer. Meine Damen und Herren vom Bauernbund, Sie sind es, die die Arbeit der Bauern tatsächlich besteuern wollen! Sie sind es, die die Bauern, die an 365 Tagen im Jahr hart arbeiten, die zum Beispiel Tag für Tag zwei-, drei-, viermal täglich in den Stall gehen, bestrafen wollen. Da sage ich jetzt einmal ganz ehrlich, das ist eine Bauern­vertretung, da kann man nur mehr sagen: Na hawidere! (Demonstrativer Beifall des Abg. Dr. Fichtenbauer.)

Auf der anderen Seite gibt es dann den Koalitionspartner, die SPÖ, und Sie schauen dabei zu – das muss man sich ja auch einmal auf der Zunge zergehen lassen! –, wie man die Arbeit der Bauern ganz einfach steuerlich nicht entlasten möchte. Gerade Sie haben ja den Slogan, diese Worthülse, in der es eigentlich darum geht, Arbeit zu ent­lasten. Wie gesagt: Worthülsen, nichts als leere Floskeln. (Abg. Mag. Gaßner: Jetzt reicht es aber, gell?)

Folgendes muss auch noch gesagt werden: Der Einheitswert ist die Beitragsgrundlage, meine Damen und Herren, für die Grundsteuer, für die Sozialversicherungsbeiträge und, nicht zu vergessen, für die Kammerbeiträge. Und darum, meine Damen und Her­ren, genau um diese Erhöhung der Kammerbeiträge, geht es Ihnen auch, denn Sie wollen damit ja eigentlich nur diesen Kammerfunktionärsstadl beziehungsweise diese Funktionärskolonie finanzieren. Und die Damen und Herren von der SPÖ schauen da­bei zu. (Beifall und Bravoruf beim Team Stronach.)

Herr Bundesminister, Sie sagen immer, Sie wollen Green Jobs schaffen. In Wirklichkeit vernichten Sie diese. (Beifall beim Team Stronach sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

21.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Win­disch. – Bitte.

 


21.03.03

Abgeordneter Ing. Franz Windisch (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Ich glaube, gerade angesichts des


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