Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll191. Sitzung / Seite 221

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eine anerkannte Institution lächerlich macht. Meine Damen und Herren! Diese Arro­ganz ist durch nichts zu überbieten.

Es geht nicht an, dass permanent Millionen, ja Milliarden € verschwinden und es dann keiner war. Daher ist es dringend notwendig, dass Zockereien mit Steuergeld verboten werden, dass es auch Haftung gibt, ganz persönliche Haftung. Es ist nicht ein Land oder eine Gemeinde, die Geld verzockt, es stehen immer Menschen dahinter, und genau diese Menschen sind auch bis hin zum Existenzminimum für die Schäden haftbar zu machen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn wir wollen, dass die Glaubwürdigkeit der Politik wieder etwas steigt, dann wird es auch notwendig sein, wieder politische Verantwortung wahrzunehmen. (Beifall bei der SPÖ.)

20.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hornek. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.17.40

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Meine Herren Präsidenten! Geschätzte Abgeord­nete! Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Der Bericht des Rechnungshofes gemäß Art. 1 § 8 Bezügebegrenzungsgesetz, der allgemeine Einkommensbericht aus 2012 wurde im Februar dieses Jahres im Rechnungshofausschuss umfassend behandelt. Der Rechnungshof berichtet alle zwei Jahre dem Nationalrat und dem Bundesrat über das durchschnittliche Einkommen der gesamten Bevölkerung. Dieses Einkommen, wozu natürlich auch Pensionen gehören, wird getrennt nach Branchen, Berufsgruppen und Funktionen erhoben sowie nach Männern und Frauen aufgeschlüsselt. Als Kooperationspartner für den allgemeinen Einkommensbericht fungiert die Statistik Austria.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2011 einen Anstieg der Zahl der unselbständig Erwerbstätigen um 2,68 Prozent auf genau 4 004 748 Personen. Davon machen Angestellte mit 46 Prozent die größte Gruppe aus, gefolgt von 40 Prozent Arbeitern und Arbeiterinnen. Der Frauenanteil stieg seit 1998 von 44,3 Prozent auf 47,3 Prozent. Das Bruttoeinkommen im Median berechnet und ohne Lehrlinge betrug 24 843 €. Das niedrigste Einkommen in diesem Bereich ist bei Arbeitern und Arbeiterinnen zu finden. Sie erzielen ein Bruttojahreseinkommen von 18 157 €.

Beamte, welche nur 5 Prozent der unselbständig Erwerbstätigen ausmachen, haben ein Medianeinkommen von 49 274 €. Dieser Umstand ist auf mehrere Faktoren zurück­zuführen. So sind in dieser Angestelltengruppe am häufigsten Akademiker zu finden. Darüber hinaus stehen sie selten in Teilzeitbeschäftigung und sind meist auch deutlich älter als die Angehörigen anderer Beschäftigtengruppen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer. Dieser Wert variiert aber stark je nach sozialer Stellung. So verdienen Beamtinnen 94 Prozent des mittleren Männereinkommens, bei ganzjährig beschäftigten Beamtin­nen ist der Wert sogar ein wenig höher als jener bei männlichen Kollegen. Arbeiterin­nen hingegen erhalten nur 43 Prozent des Männereinkommens.

Ein Teil der Einkommensdifferenz ist auf Teilzeitarbeit zurückzuführen, da 86 Prozent der Teilzeitbeschäftigung von Frauen ausgeführt wird. Die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren, ist – geschlechtsunabhängig – von überaus großer Bedeutung; das möchte ich hier ausdrücklich festhalten.

Sehr geehrte Damen und Herren! Natürlich ist auch der Wirtschaftsbereich ein starker Faktor, welcher die Volatilität des Bruttojahreseinkommens erklärt. Bei der Energie­ver­sorgung ist das Einkommen am höchsten, bei der Gastronomie und bei der Beher-


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