Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 44

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prekäre Arbeitsverhältnisse, oft sind weite Anfahrtswege erforderlich, dass die Betrof­fenen schon stundenlang vorher von zu Hause wegfahren müssen, um rechtzeitig ihren Arbeitsplatz zu erreichen, und auch die psychische und physische Belastung in einzelnen Betrieben macht den Menschen zu schaffen.

Es waren noch nie so viele Frauen im Berufsleben wie jetzt, aber letztendlich gibt es noch immer sehr große Gehaltsunterschiede. Das hat gestern wieder eine Studie gezeigt: Zwischen Männer- und Fraueneinkommen klafft eine Lücke von 26,7 Prozent, und in den letzten Jahren hat sich diese nur um rund 3 Prozent verringert. Wir sind also von einer gleichberechtigten Entlohnung und Bezahlung wirklich weit entfernt. (Beifall beim BZÖ.)

Daher ist es für vom BZÖ ganz, ganz wichtig, dass endlich einmal leistungsgerecht bezahlt wird, ob es sich nun um Frauen oder Männer handelt: Frauen, die Leistungen erbringen, müssen gerecht bezahlt werden, Männer, die Leistungen erbringen, müssen gerecht bezahlt werden. Besonders groß sind die Unterschiede, wie heute schon angesprochen wurde, in den typischen Frauenberufen – wie man früher gesagt hat – im Sozialbereich, in der Pflege, in den pädagogischen Berufen. Es ist allerdings nicht einzusehen, dass die Arbeit mit und an Menschen weniger wert ist als die Arbeit an und mit Maschinen! Darüber wurde jetzt schon genug geredet, und hier muss etwas getan werden! (Beifall beim BZÖ.)

Ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass es eine Steuerentlastung gibt. Wir brauchen eine Steuerentlastung gerade auch für die noch kleineren Löhne für Frauen. Es ist notwendig, steuerlich zu entlasten, und das BZÖ hat in diesem Zusammenhang gute Vorschläge, wie man auch das Steuersystem entsprechend vereinfachen kann. Außer­dem brauchen wir auch Mindestlöhne. Wir haben nicht in allen Kollektivverträgen Mindestlöhne, und das betrifft in erster Linie wiederum die Frauen.

Wenn Kollege Katzian sagt, dass die Kollektivvertragsverhandlungen unter den Sozial­partnern vor allem auch betreffend die Anrechnung der Karenzzeiten gut voranschrei­ten – wenn ich recht gehört habe, ist das jetzt in 75 Kollektivverträgen enthalten – und einen absolut guten und positiven Verlauf nehmen, dann begrüße ich das. Wenn wir aber bedenken, dass wir weit über 600 Kollektivverträge haben, dann ist das nach wie vor zu wenig. Das ist jetzt nur ein erster Schritt und ein erster Ansatz. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Als zweiten Punkt darf ich noch die Gleichstellung von Erwerbsarbeit und Familien­arbeit anführen. Da sind wir vom Ziel noch weit entfernt, denn bis jetzt ist die Familienarbeit nicht mit der Erwerbsarbeit gleichgesetzt. Es wurden erste Schritte getan, aber was die Pensionszeiten, die Anrechnung der Pflegezeiten und so weiter für die Alterssicherung von Frauen und Männern betrifft, ist noch nicht genug getan. (Präsidentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glockenzeichen)

Frau Bundesministerin, Sie haben gesagt, Sie haben viel gemacht, aber es ist noch nicht genug. Ich sage auch: Wir sind noch weit entfernt. Es ist noch sehr, sehr viel zu tun. (Beifall beim BZÖ.)

10.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nunmehr gelangt Herr Abgeordneter Markowitz zu Wort. – Bitte.

 


10.12.07

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Frau Präsidentin! Frau Bundes­minister! Hohes Haus! Was die Gleichstellung betrifft, müssen wir später auch über ein anderes Thema reden. Wir müssen sicherlich auch betreffend behinderte Menschen den Hebel ansetzen.

 


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