Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 47

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eigenen Beinen und kann in einer Beziehung bleiben, bin aber nicht abhängig davon, kann mich frei entscheiden und kann mich auch anders entscheiden.

Also es geht darum, dass wir die Verantwortung haben, und die nimmt die Frauen­ministerin in den letzten Jahren sehr gut und positiv wahr. Es gibt wichtige Schritte, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass die Frauen auch ihre Entscheidungen so treffen können, wie sie sich ihre Lebenswirklichkeit vorstellen. Und da sind wichtige Schritte passiert, aber wir alle wissen: Am Ziel sind wir noch lange nicht. Es gibt noch viele Punkte, die wir angehen müssen und wollen.

Es ist im Bildungsbereich viel weitergegangen, was ja eine Grundvoraussetzung ist. Die Einkommen hat der Kollege Katzian bereits angesprochen. Die Vereinbarkeit ist so ein wichtiger Punkt, um eben dieses Jonglieren zwischen privatem Leben und beruf­lichem Leben für die Frauen leichter zu machen. Alleine die Bilanz, 7 000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze pro Jahr seit 2009 geschaffen zu haben, ist wirklich beachtlich und bemerkenswert. (Beifall bei der SPÖ. Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Na ein Traum!)

Zum Papa-Monat: Wir sind den ersten Schritt im öffentlichen Dienst gegangen. Wir hoffen, dass möglichst bald der nächste Schritt kommt, Papa-Monat auch in der Privatwirtschaft. Hoffentlich wird uns der Familienminister da bald unterstützen, den wir ja brauchen, um entsprechende Schritte setzen zu können.

Viele unterschiedliche Modelle beim Kindergeld wurden geschaffen, das einkom­mensabhängige Kindergeld, um der Vielfältigkeit der Lebensentwürfe auch ent­sprechen zu können. Es gibt viele Angebote, die wir zur Unterstützung haben, wie zum Beispiel das Kinderbetreuungsgeld.

Das Motto, das sich die Frauenministerin setzt, lautet: Ermöglichen wir es und unter­stützen wir die Frauen dabei, dass sie das Leben so führen können, wie sie das wollen. Es ist ein wichtiges Motto, Frau Bundesministerin, und wir werden Sie auch weiterhin dabei unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.)

10.21


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Marek. – Bitte.

 


10.21.58

Abgeordnete Christine Marek (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ich möchte gleich an das anschließen, was die Kollegin Kuntzl zur Rede der Frau Kollegin Unterreiner gesagt hat. Gleichstellungspolitik heißt Chancengerechtigkeit; genau darum geht es, um nichts anderes. Frau Kollegin, wir stellen uns mit aller Vehemenz und nachhaltig den zentralen Herausforderungen, die wir gerade natürlich auf europäischer Ebene auch zu bewältigen haben. Deswegen dürfen wir aber nicht alles über Bord werfen, was an politischen Projekten nachhaltig wichtig ist. Gleichstellungspolitik im Sinne von Chancengerechtigkeit ist ein langfris­tiges Projekt, dem wir uns über Jahrzehnte widmen müssen, was wir ja auch durchaus tun.

Meine Damen und Herren, wir haben bei der Einkommensschere nach wie vor zentrale Herausforderungen. Das ist bereits mehrfach gesagt worden. Gestern sind die aktuellen Zahlen vonseiten der EU gekommen. 23 Prozent ist die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen in Österreich. Aber ich möchte schon etwas betonen: Dass wir am vorletzten Platz sind, das möchte ich nicht einfach so schwarz-weiß hinnehmen, denn man muss sich schon anschauen – etwa bei Malta, etwa bei Italien –, wie hoch ist denn die Erwerbsquote von Frauen? – Es macht einen Unterschied, ob in einem Land fast 70 Prozent der Frauen erwerbstätig sind wie in Österreich, oder wie in


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