Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll194. Sitzung / Seite 98

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In Wirklichkeit geht es doch schlichtweg darum, dass die Qualität passt, das Angebot immer verfügbar ist, wenn die Menschen es brauchen, und dass die Qualität per­manent überprüft wird, man aber nicht ein Auge zudrückt, weil die vielleicht irgendwie befreundet sind. Es lässt sich zum Beispiel in der Steiermark die Caritas nicht unter­stellen, dass da irgendetwas ist.

Worum es mir wirklich geht: Denken Sie doch einmal, gerade Sie, Herr Abgeordneter Vock, der vom Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender kommt, auch betriebswirt­schaftlich! Wir haben doch heute schon das Problem, dass viele derer, die in der mo­bilen Hauskrankenpflege tätig sind, deshalb keine 40-Stunden-Verträge haben, weil wir nicht so viele Kundinnen und Kunden in den Regionen und in Gebietsteilen haben, und wir mit Müh und Not 20 oder 25-Stunden-Verträge zusammenbringen, damit einerseits jene, die dort in der Region leben, ihre optimale Versorgung haben und jene, die die Versorgung leisten, auch einigermaßen einen Dienstvertrag haben. Das ist ja der Hin­tergrund, warum man sagt: Bitte schauen wir, wie das geht!

Übrigens: Der oberösterreichische Landesrechnungshof hat erst unlängst wieder ein­mal geprüft: Es ist alles in Ordnung. Mir geht es wirklich darum: Denken Sie doch bitte einmal um eine Spur betriebswirtschaftlicher im Interesse der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler!

Denken Sie einmal in die Richtung! Und dann werden Sie draufkommen, dass eine ge­wisse Gebietseinteilung auch ihre Vorteile hat, denn wo  (Abg. Vock: Das hängt aber immer von den Kosten ab!) – Nein, Sie reden schon wieder von etwas Falschem! Was heißt dann die Kosten? Ich weiß nicht, ich glaube, Sie haben wirklich keine Ahnung. Ich lade Sie ein: Gehen Sie nach Wien! In Wien gibt es eine sehr FPÖ-nahe Firma oder GesmbH, die auch mobile Dienstleistungen anbietet. Schauen Sie sich dort bitte die Kostenkalkulation an und dann vergleichen Sie sie mit der Volkshilfe und der Cari­tas (Zwischenruf des Abg. Grosz) und wie sie alle heißen mögen! Dann werden Sie draufkommen, alle haben die gleiche Kostenkalkulation und alle haben das gleiche Problem, nämlich betriebswirtschaftlich optimal zu arbeiten.

Gerade die Betreiber von diesen Kleinen Sozialen Netzen haben sich in Wien auch be­müht, haben einen Teil dessen zu betreuen und sie haben die gleichen betriebswirt­schaftlichen Probleme, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ordnungsgemäß anzustellen – was sie auch tun, damit wir uns ja nicht missverstehen – in einem gewissen Stunden­ausmaß. Das ist ja alles nicht Jux und Tollerei, sondern das hat seine Hintergründe. Darum kann ich Sie nur einladen, sich einmal hinzusetzen und sich das anzuschauen. Kalkulieren Sie das mit, dann vergleichen Sie es und dann sagen Sie hier noch einmal, es sei zu teuer. – Ich danke schön. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


13.35.27

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die Kritik kommt ja nicht, wie Sie meinen, von unwissenden Abgeordneten, son­dern die Kritik wurde ja auch am 20. Dezember 2012 in der Tageszeitung „Die Presse“ auf Seite 1 medial publiziert:

„Dabei offenbart der Bericht einen bürokratischen Wildwuchs auf dem Gebiet der Pfle­geheime und Hauskrankenpflege, wie er schlimmer nicht sein könnte. Misswirtschaft, aufgeblasene Verwaltung und politische Einflussnahme sind an der Tagesordnung und führen zu Intransparenz und überbordenden Kosten.“

Weiters: „() oft fressen die Kosten der Pflege das gesamte Vermögen auf.“ „Auf der Strecke bleiben oft jene Menschen, die der Pflege bedürfen.“

 


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