natürlich auch viel zu hoch ist, dreiviertel aller neuen Mietvertragsabschlüsse sind befristet. So fordere ich den Koalitionspartner auf, dies mit uns auch umzusetzen! (Beifall bei der SPÖ.)
15.16
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Singer. – Bitte.
15.16
Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich und wir freuen uns, dass die Vorschläge der ÖVP, unseres Obmannes Michael Spindelegger zum Thema leistbares Wohnen, erschwingliches Eigentum und bezahlbare Mieten eine breite Diskussion ausgelöst haben. Das ist wichtig, weil das Thema Wohnen die Menschen bewegt, weil das Thema Wohnen den Menschen immer mehr Geld kostet und viele Menschen, ob sie alleine wohnen oder mit ihren Familien, einen Großteil des Einkommens für Wohnkosten ausgeben müssen. (Abg. Mag. Gaßner: Was hat der Pröll gesagt?! – Abg. Mag. Widmann: Führt die Zweckbindung wieder ein!)
Ein Vorschlag aus dieser Fülle von Vorschlägen betrifft auch die Förderzusicherung beziehungsweise die Wohnbauförderung beziehungsweise das Thema Zweckbindung. Kollegin Becher hat es schon angesprochen: Wie ist denn die Aufhebung der Zweckbindung entstanden? Zuerst gab es eine Aufweichung 2001, und da hat es eine konkrete Begründung gegeben, die bereits angesprochen wurde. Es sollte nämlich Zuschüsse geben für Infrastrukturmaßnahmen und für Maßnahmen zur Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen.
Weiters wurde – auch das wurde bereits angesprochen – mit dem Finanzausgleichsgesetz 2008, de facto mit 1. Jänner 2009, die Zweckwidmung für den Wohnbau durch die Umgestaltung des Wohnbaufördersystems aufgehoben.
Sehr geehrte Damen und Herren, die Aufhebung war Teil des Finanzausgleiches. Daher soll durch die Wiedereinführung die Steigerung der Förderzusagen – auch wieder in Verhandlung mit den Ländern im Rahmen des nächsten Finanzausgleiches – erfolgen. (Abg. Dr. Moser: Ja, darum wollen wir das ja beschließen!)
In der Diskussion der letzten Wochen und Tage konnte man den Eindruck gewinnen, die Wiedereinführung der Zweckwidmung sei das Allheilmittel für die Senkung der Kosten für das Wohnen. (Zwischenruf des Abg. Scheibner.) Mehr Förderzusagen sind eine Maßnahme von vielen. Es braucht aber eine Fülle von Maßnahmen, um die Kostensituation zu verbessern.
Beweis dafür ist für mich die Stadt Wien. Wie aus einer Aussendung von Wohnbaustadtrat Dr. Ludwig zu erfahren ist, gibt die Stadt Wien deutlich mehr an Fördermitteln für den Wohnbau aus, als sie früher durch den Finanzausgleich zur Verfügung gestellt bekommen hat. Das heißt: mehr Mittel und trotzdem eine weit unter dem Bedarf liegende Neubauleistung. (Abg. Mag. Kuzdas: spekuliert!)
In Wien fehlen im Gegensatz zu den Bundesländern mindestens 3 000 Neubauwohnungen pro Jahr (Zwischenruf des Abg. Riepl), daher schlagen wir weitere Maßnahmen vor. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Wir müssen neuen Wohnraum schaffen. Wir brauchen eine Mobilisierung des Wohnungsmarktes, und wir wollen Österreich zu einem Land der Haus- und Wohnungseigentümer machen. (Beifall des Abg. Mag. Gerstl. – Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Dazu ein paar konkrete Vorschläge: Die Pensions- und Vorsorgekassen sollen die Möglichkeit bekommen, bis zu 10 Prozent ihres Kapitalvolumens in den gemeinnützigen Wohnbau zu investieren. (Abg. Mag. Kuzdas: Zweckbindung zu tun! – Abg.
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