Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 206

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Prinz. 5 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


20.44.37

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ge­schätzte Damen und Herren! Jedes Jahr verlassen mehrere tausend junge Menschen die Schule, ohne die Pflichtschule abgeschlossen zu haben, auch ohne entsprechen­den Nachweis, und es ist wichtig, dass wir diesen jungen Menschen neue Chancen eröffnen.

Einige wesentliche Inhalte hat mein Vorredner schon angesprochen. Wesentlich ist, dass wir wirklich allen, die es auch wollen, die entsprechenden Chancen und Möglich­keiten geben, mit einem zusätzlichen Schuljahr – die Klassenwiederholungen, die sie machen mussten – den Pflichtschulabschluss zu erreichen. Es geht ja darum, entwe­der in der 4. Klasse Hauptschule einen entsprechenden Abschluss zu erreichen oder in der Polytechnischen Schule. Es ist wichtig, damit man Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, auch einen entsprechenden Pflichtschulabschluss nachweisen zu können.

Das duale Ausbildungssystem, das hier in Österreich üblich ist, ist ja weit über die Grenzen hinaus anerkannt und auch vorbildlich. Und es ist wichtig, dass wir den jun­gen Menschen in diesem Bereich – natürlich braucht das eine gewisse Portion Selbst­einschätzung und auch den entsprechenden Willen – neue Möglichkeiten eröffnen, den entsprechenden Pflichtschulabschluss zu erreichen, um damit ihre Positionen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt entsprechend zu verbessern. Das ist ja auch ein Be­reich, der von vielen Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder gefordert wird, weil leider doch relativ viele junge Menschen in gewissen Grundkompetenzen re­lativ wenige Fertigkeiten aufweisen.

Mit den Verbesserungen im Bereich der Polytechnischen Schule hin zu einem wirklich modernen Polytechnikum verbessern wir auch diese Möglichkeiten. Österreich ist in Wirklichkeit gut unterwegs – der Vergleich, zum Beispiel in Bezug auf die Jugendar­beitslosigkeit, macht uns sicher –, aber es ist wichtig, dass wir diesen jungen Men­schen neue Chancen eröffnen, denn jeder und jede junge Arbeitslose ist ein Arbeitslo­ser beziehungsweise eine Arbeitslose zu viel.

Man muss auch sagen, dass gerade junge Menschen entsprechende Perspektiven brauchen, denn wenn die jungen Menschen keine Perspektiven haben, dann ist das ein besonderer Nährboden für das Auseinanderdriften sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen Gleichgewicht; dessen sollten wir alle uns immer bewusst sein. Es ist daher wirklich positiv, dass alle Parlamentsparteien diesen Antrag heute mittragen. (Beifall bei der ÖVP.)

20.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosen­kranz. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.47.13

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ja, was bedeutet eigentlich eine Einstimmigkeitsmaterie in diesem Bereich? – Es geht darum, wie auch schon betont wurde, dass das Bildungssystem in Österreich nicht nur eine Chance hat, sondern eine zweite, eine dritte und nach Möglichkeit auch noch wei­tere. Das sind ja diese kleinen Projekte, die es laufend gibt und wo eigentlich ein durchaus breiter Konsens innerhalb aller Parlamentsparteien herrscht.

Da es hier um einen Abschluss im Bereich der Schulpflicht geht, angesiedelt in der Polytechnischen Schule, so ist vielleicht ein kleiner, aber für die interessierte Öffentlich­keit durchaus wesentlicher Schritt, dass mit dieser – unter Anführungszeichen – „klei­nen“ Maßnahme auch für die Öffentlichkeit signalisiert wird, dass das Parlament entge-


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