Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 108

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Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, dafür zu sor­gen, dass die Grundstufe 1 der Volksschule in ganz Österreich in Form der flexiblen Schuleingangsphase (Vorschulstufe gemeinsam mit 1. und 2. Schulstufe) angeboten wird und ausreichend Ressourcen für den Einsatz von Teamlehrkräften bereit stehen.“

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ursula Haub­ner. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.45.33

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr ge­ehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Jedes Kind hat das Recht – unabhängig von seiner sozialen Herkunft, seinen Eltern oder seinem sozialen Umfeld – bestmöglich aufgrund seiner Talente und Fähigkeiten in unserem Schul- beziehungs­weise Bildungssystem gefordert zu werden. Und jene, die Schwächen haben, sollen unterstützt beziehungsweise gefördert werden, damit deren Schwächen ausgemerzt werden können.

Dieses Recht steht allen Kindern in Österreich zu, und das erfordert natürlich einen modernen und differenzierten Unterricht. Ich glaube, wir sollten uns viel mehr inhaltlich mit der Art des Unterrichts beschäftigen als ständig mit diesem ideologischen Streit da­rüber, ob draußen auf dem Schulportal „Gemeinsame Schule“ steht oder nicht. (Beifall beim BZÖ.)

Ich glaube, das muss der entscheidende Weg sein! Diese Diskussion erinnert mich auch ein bisschen an jene vor ein paar Jahren in der Familienpolitik, in der es darum ging, einerseits eine Familienpolitik nach dem Motto “Zurück an den Herd!“ und ande­rerseits eine fortschrittliche Familienpolitik zu betreiben. – Ich meine, wir sollten bei der Schule nicht wieder diesen Fehler begehen! Ich glaube, dass es viele gute Beispiele für eine gemeinsame Schule der Sechs‑ bis 14‑Jährigen gibt. Und es ist wichtig, dass es auch im Anschluss daran viele differenzierte Angebote gibt. Und es gibt ja in Ös­terreich im berufsbildenden Schulwesen Gott sei Dank sehr viele Angebote, aber auch im Bereich der AHS, der verschiedenen Oberstufenbereiche und so weiter.

Eine gute Bildung und Ausbildung ist für jeden Einzelnen ein Gewinn. Es besteht dann Aussicht auf einen qualitativ guten Job, und eine gute Ausbildung ist die Grundlage dafür, dass man auch im späteren Leben soziale Sicherheit hat, bei Krankheit und im Alter. Mit einer guten Bildung und Ausbildung ist man im Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens ein wertvolles Mitglied, und insgesamt profitiert unser Land nur von gut und bestens ausgebildeten jungen Menschen, die kompetent und kreativ sind.

Dieser Nationale Bildungsbericht, der uns vorliegt, zeigt mit vielen Fakten und Daten sehr gut die Ist-Situation, viele Themen und Bereiche werden auf diese Weise unter­mauert. Der Bericht zeigt die Stärken, aber auch die Schwächen im Bildungssystem und entsprechende Maßnahmen auf.

Ich würde sagen, Kollege Mayer, visionär finde ich den Bericht nicht, sondern er ent­spricht meines Erachtens einfach der Realität! In ihm stehen die Fakten und Daten und die Maßnahmen, die daraus abzuleiten sind. Visionär wäre für mich, wenn all das noch sehr weit weg wäre. Ich glaube aber, wir haben nicht mehr so viel Zeit, um die notwen­digen Reformen dementsprechend umzusetzen! (Abg. Mayer: Ich habe gemeint, der Bericht soll zeigen, wohin der Weg geht!)

 


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