Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 114

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich habe gelesen, dass es nicht angeht, dass in Österreich weiterhin die ganze Welt studiert: Zum einen ist mir nicht bekannt, dass in Österreich die ganze Welt studiert, und flächendeckende Zugangsbeschränkungen, wie jetzt einmal mehr in den Raum gestellt, würden dazu führen – da ja die Quote weiterhin nur in der Medizin bestehen würde –, dass diejenigen, für die wir primär die entsprechenden Bildungschancen si­cherzustellen haben, nämlich die Kinder der österreichischen Steuerzahler und Steuer­zahlerinnen, in einem dramatisch hohen Ausmaß keine Studienplätze mehr hätten, weil wir natürlich weiterhin Studierende aus dem europäischen Ausland an unseren Univer­sitäten aufnehmen müssten.

Wir haben jetzt mit der Studienplatzfinanzierung – damit verbunden, dass eben keine Reduktion der Studienplätze stattfindet, sondern ein Ausbau der Kapazitäten – einen ersten Schritt in die richtige Richtung gesetzt. In diesem Sinne sollten wir in den nächsten Jahren auch daran arbeiten, die Bildungschancen an den österreichischen Hochschulen zu verbessern. (Beifall bei der SPÖ.)

14.05


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Cortolezis-Schlager. 3 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.06.07

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zu­schauer! Ich erlaube mir, wieder zum Nationalen Bildungsbericht und zum Schulsystem zurückzukehren und auf meine Vorrednerin, Kollegin Kuntzl, ganz zum Schluss einzu­gehen.

Was zeigt der Nationale Bildungsbericht? – Er liefert in drei Abschnitten oder drei gro­ben Blöcken drei Themenbereiche.

Erstens: Wie viel investieren wir in die Schule, wie wird diese Ressource verwendet, und was kommt am Ende heraus? Wir sehen bei den Ressourcen, dass Österreich sehr viel ausgibt. Das heißt, die Österreicherinnen und Österreicher können stolz sein: Bildung ist ihnen etwas wert.

Zweitens: Wir sehen, dass wir vom Prozess her hier im Parlament eine Fülle von Re­gelungen beschlossen haben und zusätzlich noch das Ministerium tagtäglich Stöße von Verordnungen herausgibt. Das führt dazu, dass wir eine hohe Regelungsdichte haben, die letztendlich in den letzten Jahren durch drei Themen, aus meiner Sicht, zu reduzieren ist.

Wir haben – und da komme ich zum dritten Teil, den dieser Bericht darstellt, nämlich die Ergebnisse – in den letzten Jahren ganz klare Parameter aufgestellt, sowohl auf in­ternationaler wie auf nationaler Ebene, dass wir am Ende des Weges verlässliche, sichere Kompetenzen haben wollen. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler, die die Reifeprüfung machen, so etwas wie valide, gesicherte Kompetenzen erworben ha­ben und diese in ihrem Zeugnis auch bestätigt bekommen.

Wir wollen umgekehrt, dass auch am Ende der Volksschul- oder Grundschulzeit sicher­gestellt ist, dass beim Lesen, Schreiben, Rechnen Grundqualifikationen vorhanden sind, und wir wollen bei den 14-Jährigen, dass sie all jene Kompetenzen haben, die sie benötigen, um erfolgreich in der Sekundarstufe tätig zu sein und zu lernen.

Das setzt voraus, dass wir den Weg dorthin aber freigeben. Wenn wir hohe Standards seitens der Schulen zu erfüllen haben, diese mit Bildungsstandards, mit internationalen Vergleichsstudien überprüfen, dann ist der nächste Schritt – und wir hatten hier im Parlament schon eine Einigung – der Ausbau der Schulautonomie und der Weg, wie wir zu diesen Ergebnissen kommen. Und wenn wir uns darauf verständigen, dann


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite