Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 151

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Vereinbarung und Charta versucht, und auch in Frankreich ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass das nicht funktioniert. Und daher hat man in Frankreich eine verbind­liche Quotenregelung eingeführt, die insofern auch mit dem EU-Recht vereinbar ge­macht wurde, als sie sich an ein Förderungsmodell der Sprache koppelt. Das kann auch Österreich übernehmen, damit wir auch hier im Einklang mit dem EU-Recht sind. Das lasse ich als Argument überhaupt nicht gelten, dass das EU-rechtlich nicht mög­lich sei. Ich glaube, dass mit etwas gutem Willen sehr wohl so eine Quotenregelung nach französischem Vorbild auch in Österreich möglich wäre, und ich darf an Sie ap­pellieren, das mit uns gemeinsam mitzutragen.

Ich sage Ihnen, dass ich gerade in den vergangenen Tagen zwei Menschen getroffen habe: einmal einen sehr bekannten österreichischen Musiker und erfolgreichen Produ­zenten, der übrigens auch einmal beim Song Contest war – gar nicht so unerfolgreich für Österreich, in den achtziger Jahren –, mit dem ich auch über dieses Thema gespro­chen habe und der auch gesagt hat, nein, wir brauchen diese Quotenregelung jetzt endlich, weil die Charta nicht funktioniert. Und ich habe zum Zweiten zufällig in einem Lokal einen führenden Kopf von FM4 getroffen, das heißt einen führenden ORF-Mit­arbeiter. Ich werde jetzt dessen Job nicht gefährden, indem ich seinen Namen nenne, aber auch mit ihm habe ich über dieses Problem gesprochen, weil er selbst Musik macht und österreichische Popmusik macht, und auch er hat mir recht gegeben. Ein ORF-Mitarbeiter selbst hat mir gesagt, dass auch er diese Charta für nicht ausreichend hält, und hat daher auch unseren Vorstoß, nach französischem Vorbild so eine Quo­tenregelung einzuführen, ausdrücklich begrüßt.

Daher noch einmal der Appell: Es geht nicht nur um die Förderung der heimischen Popkultur und des heimischen Liedgutes, es geht auch um den Schutz und die Förde­rung der deutschen, der österreichischen Sprache. Und ich finde, unsere Sprache ist so wunderschön, wir haben die größten Dichter. Wir haben aber auch sehr viele Musi­ker, sehr erfolgreiche Komponisten gehabt. Ich wünsche mir, dass Österreich so eine Musiknation bleibt, nicht nur, dass wir endlich wieder einmal den Song Contest gewin­nen, meine Damen und Herren, sondern auch dass wir auf dem internationalen Pop-Markt wieder erfolgreich sind. – Aber gut, das Thema Song Contest werden wir mit Herrn Wrabetz an anderer Stelle noch zu diskutieren haben, denn bevor wir dort je­manden hinschicken, der wieder Letzter wird, bin ich dafür, dass wir gar niemanden mehr hinschicken. Oder Sie fragen vielleicht mich als Song Contest Experten; ich kann Ihnen garantieren, dass wir dann sicher besser abschneiden – Toni Vegas hin oder her. (Beifall beim BZÖ.)

16.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Grün­berger. – Bitte.

 


16.25.00

Abgeordnete Mag. Silvia Grünberger (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte schon einmal etwas festhalten, weil ich es auch spannend finde, was Kollege Petzner gerade zum Ausdruck gebracht hat. Er hat eingangs gesagt – und das hat mit der Musikquote gar nichts zu tun –, wir haben den Song Contest schon all die letzten Jahre nicht gewonnen, wir haben nichts zu bieten (Abg. Petzner: Das muss man wie­der ändern!), und eigentlich befinden wir uns, was die Musik und Musikproduktionen betrifft, in einem Entwicklungsland. – Also, das ist schon starker Tabak! (Rufe bei Ab­geordneten des BZÖ: Tobak! Tobak!) Und in Wahrheit ist das auch ein Angriff auf ös­terreichische Musiker und Musikerinnen. (Abg. Petzner: Ich hab gesagt, der ORF ist dafür verantwortlich!) Na ja, du hast vorher gesagt, die bringen nichts zusammen, wir gewinnen nichts, und im Endeffekt stehen wir schlecht da. (Abg. Amon: Vielleicht soll­te der Parlamentschor antreten?)

 


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