Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll204. Sitzung / Seite 235

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beziehungsweise Mutter nur auf die Rolle auf dem Arbeitsmarkt beschränken lassen will. Aber das ist eine andere Sache, das müssen wir dann anders bewerten.

Diese Vorgehensweise zeigt aber auch, dass Sie meinen Antrag, der im Gleich­behand­lungsausschuss liegt, mit dem 8-Punkte-Programm, der genau dort ansetzt, wo das Wiedereinsteiger-Monitoring aufhört, der Lösungsansätze hätte, nicht einmal diskutieren wollen.

Zu echten Reformen ist diese Regierung nicht bereit. Frau Ministerin, Sie bedienen sich immer nur ideologischer Phrasen, die wahren Bedürfnisse der Österreicherinnen und Österreicher gehen an Ihnen vorbei! Wenn man sich dieses Wiedereinsteiger-Monitoring ansieht, dann sieht man, dass 68 Prozent der Frauen lieber länger bei den Kindern zu Hause bleiben wollen, solange diese noch klein sind, und das wird einfach negiert. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Kollegin Schittenhelm hat heute hier in der Debatte zum Gleichbehand­lungs­gesetz auch noch einmal das Thema Wahlfreiheit, Teilzeitarbeit, Berücksichtigung von Kinderbetreuungs- und Pflegezeiten angesprochen. Deshalb muss ich noch einmal daran erinnern, dass auch in diesem Zusammenhang im Gleichbehandlungs­aus­schuss, im Gesundheitsausschuss, im Sozialausschuss zig FPÖ-Anträge aufliegen, die von Ihnen einfach nur negiert worden sind. (Beifall bei der FPÖ.)

20.58


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Riepl. 2 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


20.58.40

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Worum es geht, darüber hat meine Vorrednerin schon gesprochen: um bessere Voraussetzungen für Frauen bei Wiedereinstieg primär nach einer Babypause, aber nicht nur danach, sondern der Antrag verlangt auch während und vor der Babypause Initiativen der Bundesregierung.

Die Kritik, dass man den Antrag zuerst vertagt und jetzt neuerlich zuweist, ist in gewis­ser Weise verständlich, sage ich ganz ehrlich, aber seit dem Zeitpunkt der letzten Vertagung ist ja auch einiges geschehen, Stichwort AMS-Kurse, die anders angelegt, verstärkt worden sind, und vieles mehr in dem Bereich. Aber das können wir alles noch im Ausschuss diskutieren.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, darauf hinzuweisen, dass es verschiedene Wiedereinsteigerinnen gibt. Es gibt jene, die auf ihren alten Arbeitsplatz in die alte Firma zurückkommen und dort vielleicht bestimmte Voraussetzungen vorfinden, die nicht immer passen, und jene, die vor einem Betriebswechsel oder Arbeitswechsel stehen.

Ich führe nur ein Beispiel an, weil die Frage des Einkommens immer eine Rolle spielt: Ich habe am Samstag im „Kurier“ eine Annonce einer renommierten Rechtsanwalts­kanzlei gefunden. Gesucht wird eine Sekretärin für 40 Stunden mit umfangreicher Praxis, Matura, EDV-Routine und natürlich gutem Englisch. Das Gehalt, das angeboten wird, liegt bei 1 201 € brutto, also bei 1 016 € netto.

Das sind auch Probleme, die wir haben. Natürlich schreiben sie, es kann auch sein, dass man überzahlt. Aber wenn 10 Prozent Überzahlung ausverhandelbar sind, dann ist das auch nicht viel, denn dann bleiben netto auch nur 1 073 € übrig, ich habe es mir ausgerechnet. Also wir haben auch da Probleme, und wir müssen alle miteinander schauen, was man tun kann. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)

 


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