Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll204. Sitzung / Seite 243

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Wenn diese für den österreichischen Sport etwas machen wollen, dann geschieht das Gleiche wie in der Vergangenheit: Sie können zum Verband gehen und können ver­suchen, in der Verbandsstruktur etwas zu bewegen. Das Problem ist nur, dass genau die zum Teil sagen, in der Verbandsstruktur hätten sie die Erfolge nie erreichen können. Wenn man es nicht so macht, dass man ihnen die Möglichkeit gibt, sich einzu­bringen, und alle nur an die Verbände verweist, dann werden wir die Schwierigkeit haben, die Idole, die es in Österreich gibt, auch in den Sport mit reinzubringen.

Also ich wünsche mir, dass meine Prognose nicht stimmt, sondern dass sich wirklich etwas verändert; sie ist leider anders. Die Evaluierung werden wir – sagen wir einmal so – in ein paar Jahren sehen; so lange wird es ja nicht dauern. Die Hoffnung ist zugegebenermaßen gering, aber vielleicht gelingt es mit diesem Gesetz ja auch, in der Zukunft noch Veränderungen herbeizuführen, dass man zumindest gewisse Schwer­punkt­setzungen möglich macht, die nicht in der klassischen, organisierten Form sind, sondern neue, innovative Möglichkeiten bieten und die wirklich einen Zugang zum Sport bieten, der in Österreich eine Breite schafft. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

21.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Krist gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


21.24.11

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Ich habe genau gewusst, dass Kollege Brosz mir zuvorkommen wird, aber nichtsdestotrotz kann ich es mir nicht verkneifen, meinem glücklichen Präsidenten zu gratulieren, dessen Team – die Trainer, die Mannschaft – eine tolle Saison gespielt und den Meistertitel errungen hat. Auch von meiner Seite noch einmal herzliche Gratulation! (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Abg. Ing. Westenthaler.)

Meine Damen und Herren! Heute ist mit Sicherheit ein besonderer Tag für den organi­sierten Sport in Österreich. Heute ist ein langer, ein kurviger, oftmals auch steiniger Weg zu Ende. Heute ist der Tag, an dem wir die Ziellinie überqueren.

Wir hatten am Beginn eine unglaubliche Menge an Ideen, an verschiedensten Vor­schlägen, auch an revolutionären Ansätzen und Gedanken, und ja, jetzt am Ende liegt ein Kompromiss auf dem Tisch, der gemeinsam mit sehr, sehr vielen ExpertInnen, ehemaligen und aktiven SpitzensportlerInnen, Dach- und FachverbandsvertreterInnen, SportwissenschaftlerInnen, SportpolitikerInnen erarbeitet wurde. Dieses neue Bundes-Sportförderungsgesetz liegt jetzt, nach all dieser Zusammenarbeit, beschlussreif auf dem Tisch.

Der organisierte Sport wünscht sich die Umsetzung genau dieses Gesetzes, wie es jetzt da liegt. Es wird zur geforderten deutlichen Verwaltungsvereinfachung kommen. Die Kontrollmöglichkeiten wurden wesentlich verbessert. Die neue Grundförderung sichert langfristig die Vereins- und Verbandsstrukturen. Die Beschickung von Olympi­schen und Paralympischen Spielen wurde gesetzlich verankert. Das Gesetz zwingt auch so manchen Verband, sich moderne Strukturen zu geben und internationalen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Es wird erstmals klar definiert, wann ein Verband ein Verband ist und somit anerkannt wird. Der Behindertensportbereich wurde insgesamt gestärkt. – Um nur einige wenige Punkte zu nennen.

Meine Damen und Herren, viele von Ihnen kennen den Spruch: Politik ist die Kunst des Machbaren. – Und so sehe ich das beim Bundes-Sportförderungsgesetz. Es gibt immer bessere Ideen, es gibt immer idealere Vorstellungen. Die Frage ist nur: Was ist umsetzbar, was ist machbar?

 


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