Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll204. Sitzung / Seite 257

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Jahre lang Trainerausbildung. Das muss man vorgeben. Man muss schauen, wo man Defizite hat, und auf diese Defizite kann man dann ganz kurzfristig, mittel- oder eben auch langfristig reagieren. Das hat dieses System in sich. Daher ist es strukturell schon ein ganz anderes als bisher. Es ist mehr auf die Verwaltung der Verbände ausgerichtet und weniger auf Effizienz und Leistung der Verbände, insbesondere im Spitzen­sport­bereich.

Die zweite Sache ist die Frage des Zusammenwirkens von Schule und Sport. Da gebe ich Ihnen völlig recht, Schule und Sport werden der Schlüssel sein, den wir in der Hand haben, um das System zu verbessern. Aber es ist nicht so, dass da nichts geschehen ist. Wir haben mit den Freizeitpädagogen den Fuß in der Tür. Dass die Sportaus­bildung nicht entsprechend angerechnet wird, das ist ein anderes Kapitel, aber da sind wir am Arbeiten, dass man das macht, um in dieses Feld hineinzuwirken. Wenn zu wenig Lehrer da sind, um die Ganztagsschule auszubauen, dann, glaube ich, kann man diese Bewegungseinheiten auch über diese Schiene bedienen. Damit kommt der Sport in die Schulen, und die Wechselwirkung zum Sport ist wieder gegeben.

Zu den Ausführungen des Kollegen Westenthaler: Wenn man etwas nicht verstehen will, dann ist es eben so. Es ist in keinem Fall international gesehen so, dass international die Minister oder die Politiker entscheiden, wie die Sportstrukturen ausschauen und wo die Sportförderung hingeht, sondern in den erfolgreichen Ländern wird immer die Autonomie des Sports in den Vordergrund gestellt. Der Sport entscheidet nämlich selbst, was er braucht, welche Mittel er braucht, wo er sie braucht und wie er sie braucht. Auch bei uns ist es nicht anders. Dass der Sport selbst ent­scheidet, das ist ein Wesen der Autonomie des Sports, das ist eine moderne inter­nationale Struktur. Es entscheidet nicht die Politik, sondern der Sport gibt sich selbst die Regeln, wo er das Geld hingibt und wo er es braucht.

Das ist der Unterschied zum Staatssport, den wir halt schon früher gelebt haben, und wir versuchen jetzt, die Strukturen zu modernisieren und den Anforderungen zu entsprechen.

Und das Zweite ist: Wer sind denn die Funktionäre? – Die Funktionäre sind Leute wie Schröcksnadel und Markus Prock, der immerhin selbst Olympiateilnehmer war. Das sind Funktionäre, die vom Sport eine Ahnung haben, die bewiesen haben, dass sie es können (Zwischenruf des Abg. Ing. Westenthaler), und die verteilen die Mittel selbst dort, wo diese gebraucht werden. Vom Skiverband könnten alle anderen Verbände massiv etwas lernen, weil der eben am besten organisiert ist. Und so wird man wahrscheinlich auch zu besseren Lösungen kommen, wenn man die Sportverbände sich selbst ihre Regeln geben lässt und in dieser Hinsicht auch weiterarbeitet.

Das ist eine moderne Struktur, das ist eine international anerkannte Struktur, und es ist auf alle Fälle eine Struktur, die zukunftsweisend ist und nicht – so wie es da immer behauptet wird – die Politik in den Vordergrund stellt, sondern die Funktionäre sind Sportfunktionäre, die auf alle Fälle bewiesen haben, dass sie Management im Sport betreiben können. Und die sollen sich selber die Regeln geben. Sie wissen, was sie brauchen, und wissen, wo das Geld hinfließen soll.

In diesem Sinne halte ich dies für ein ganz modernes Sportgesetz. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

22.07


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Haubner. – Bitte.

 


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