Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 27

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

09.05.10Beginn der Sitzung: 9.05 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Fritz Neugebauer, Dritter Präsident Mag. Dr. Martin Graf.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich eröffne die 206. Sitzung des Nationalrates.

09.05.30Trauerkundgebung aus Anlass des Ablebens des früheren Nationalratspräsidenten Rudolf Pöder

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. (Die Anwesenden erheben sich von ihren Plätzen.)

Sehr geehrte Abgeordnete! Hohes Haus! Wir wollen Rudolf Pöder, des ehemaligen Präsidenten des Nationalrates, gedenken.

Rudolf Pöder ist vergangenen Sonntag im 89. Lebensjahr für immer von uns gegan­gen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Witwe, seiner Familie und allen, die ihm zeitlebens nahegestanden sind.

Rudolf Pöder wurde am 2. Februar 1925 in Wien geboren. Er erlernte den Beruf des Flugmotorenmechanikers. Nach dem Krieg trat er in den Dienst der Stadt Wien ein. Früh engagierte er sich in der Gewerkschaft und der Sozialdemokratischen Partei. Für sie zog er 1969 zunächst in den Wiener Landtag ein. 1975 wurde er zum Vorsitzenden der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten gewählt, vier Jahre später zum Vize­präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.

1983 wurde Pöder als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt. Auch in seiner parla­men­tarischen Arbeit erwies er sich als konsequenter Vertreter von Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerinteressen. Er richtete sein Augenmerk auf Fragen der Sozial- und Familienpolitik, und stets repräsentierte er dabei gelebte Sozialpartnerschaft.

Am 28. Februar 1989 wurde Rudolf Pöder zum Präsidenten des Nationalrates gewählt. Er übte dieses Amt bis zum 5. November 1990 aus.

Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik stellte sich Pöder in den Dienst der Gemeinschaft. Acht Jahre lang vertrat er als Präsident des Österreichischen Pensionistenverbandes die Interessen der älteren Generation.

Für sein öffentliches Engagement wurde Rudolf Pöder vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien.

In seiner Antrittsrede als Nationalratspräsident sprach Rudolf Pöder die damals gerade beschlossene Änderung der Geschäftsordnung des Nationalrates an, mit der etwa die Aktuelle Stunde eingeführt wurde. Sie eröffnet seitdem den Abgeordneten weitere Möglichkeiten, über wichtige Themen der Vollziehung des Bundes zu debattieren. Auch der Petitionsausschuss wurde damals eingeführt. Pöder dazu  ich zitiere :

„Dieses neue Instrument einer besseren Bürgerbeteiligung wird von uns und allen Beteiligten demokratische Kooperation, Toleranz und auch Sachkenntnis erfordern, um die von uns gewünschte Weiterentwicklung des Parlamentarismus zu erreichen.“

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite