Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 119

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bildung der Lehrer und Lehrerinnen investieren, weil sie ganz entscheidend für den Bildungserfolg sind.

Was heißt erstklassig für mich? – Erstklassig heißt für mich wissenschaftsbasiert und praxisorientiert. Erstklassig heißt für mich die Verbindung von Profession und Wissenschaft. Erstklassig heißt für mich aber auch das, was Frau Abgeordnete Haubner und auch Herr Abgeordneter Mayer betont haben, nämlich dass wir vor allem auch der Persönlichkeitsbildung, der Persönlichkeitsentwicklung der Lehrer und Lehrerinnen großes Augenmerk schenken.

Für mich sind die wichtigsten Punkte, die uns mit dieser Gesetzesvorlage gelingen, folgende: erstklassige, umfassende Ausbildung mit Masterabschluss für alle Lehrerin­nen und Lehrer verbunden mit erstklassigen Fortbildungsangeboten. Zweiter Punkt: Eignungs- und Aufnahmeverfahren, keine punktuellen Tests, am Beginn des Studiums. Frau Abgeordnete Haubner hat die Berücksichtigung der umfassenden Berufs­anforderungen, die heute an Lehrer und Lehrerinnen gestellt werden, gewürdigt. Das müssen wir in der Bildung und Ausbildung berücksichtigen. Es muss attraktive, vor allem berufsbegleitende Studienangebote für Quereinsteiger geben. Qualitätssicherung wurde bereits angesprochen.

Herr Abgeordneter Walser, wir leben einfach in einer Zeit, in der es auf Kooperation ankommt. Entscheidend ist die Kooperation von Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, um Stärken zu kombinieren und Parallelen zu vermeiden. Das Ziel ist ja klar: erstklassige Ausbildungsangebote. Kooperation ist international in tertiären Bereichen gang und gäbe. Das kann doch nicht das Problem sein, es werden doch wohl auch zwei Ministerien zusammenarbeiten können.

Mit diesem Gesetz schaffen wir jedenfalls die Grundlage, die Bedingung der Mög­lichkeit, um eine erstklassige Bildung und Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer in Österreich zu ermöglichen.

Frau Abgeordnete Haubner, jetzt möchte ich ganz kurz auf Ihre Ausführungen ein­gehen. Ich glaube, dass wir uns bei unseren legistischen Maßnahmen zunehmend auf die Bedingungen der Möglichkeit konzentrieren und bewusst Spielräume für Eigen­initiative, Eigenverantwortung und Engagement offen lassen müssen. Daher bin ich sehr froh darüber, dass dieses Gesetz in vielen Punkten den Rahmen absteckt, aber Eigeninitiative der Akteure ermöglicht, ja herausfordert.

Jetzt zu Ihnen, Frau Abgeordnete Musiol, zum Thema Elementarpädagogik: Dazu möchte ich ganz klar sagen, dass Österreich OECD-weit für unser berufsbildendes Schulwesen gelobt wird. Österreich ist das einzige Land, das eine Berufsbildende Höhere Schule hat, also eine Ausbildung im Bereich Elementarpädagogik mit Matura­abschluss. Die BAKIPs leisten in Österreich erstklassige Arbeit, und daher gilt es, diese Ausbildung zu würdigen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Ein zweiter Punkt ist uns immerhin geglückt – daran müssen wir eben weiterarbeiten –, dass auch eine tertiäre Ausbildung im Bereich Elementarpädagogik möglich ist. Ab den nächsten Semestern können Ausbildungen angeboten werden. Ich denke, auch dort ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir Bachelor- und Masterabschlüsse vorweisen können und auch die Dienstgeber froh sind, entsprechend höher qualifiziertes Personal zu beschäftigen.

Was uns ein großes Anliegen war und ist, ist die verpflichtende Verankerung der inklusiven Pädagogik in die Lehrerausbildung, und zwar in jede Form des Lehramts­studiums. Diese Verpflichtung ist ein Meilenstein. (Beifall bei der SPÖ.)

Einen dritten Punkt würdigt immerhin Herr Abgeordneter Walser. So ganz dagegen sind Sie ja doch nicht, aber man muss immer genau zuhören, um Ihre positiven


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