land!), nein, nicht Island, also Bulgarien, Rumänien, England, das sind unsere Vergleichswerte. Gut, interessant, soll von mir aus sein. Aber in der Realität ist es so – das können Sie mir glauben und das wissen Sie in Wirklichkeit, wenn Sie sich mit Leuten unterhalten, die in der Wirtschaft zu tun haben –, dass es bei uns so gut wie keine Limiteds gibt, weil sie im Geschäftsverkehr nicht ernst genommen werden. Jeder, der mit einer Limited daherkommt, die nur 1 € Stammkapital hat, wird schief angeschaut. Er wird gefragt: Wieso? Was ist mit dir los? Wieso machst du da einen solch eigenartigen Umweg?
Abgesehen davon ist es sehr kompliziert, eine Limited in weiterer Folge zu handhaben, denn das muss ja alles über England laufen und so weiter. Aber gut. Das sind die Limiteds.
Dann gibt es die deutschen Gesellschaften. Das stimmt, die deutsche GmbH hat ein Stammkapital von 25 000 €, das ist völlig unverändert. Und das, wovon wir hauptsächlich reden, ist ja immer der Vergleich mit Deutschland. Dort bleibt bei der GmbH das Stammkapital bei 25 000 €. Deutschland hat allerdings eine neue Gesellschaftsform eingeführt: die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Also eine eigene Gesellschaft, die ein Mindeststammkapital, das stimmt, von 1 € hat.
Man hat aber dort ganz bewusst gesagt, die bisherige gute GmbH, die einen guten Ruf hat, will man nicht dadurch zerstören, dass man das Stammkapital so weit herabsetzt. Deswegen hat man eine andere Gesellschaftsform gewählt. Und diese Gesellschaftsform heißt eben anders. Auf dem Briefpapier muss draufstehen, wie viel Stammkapital diese Gesellschaft hat, um eben einen Geschäftspartner davor zu warnen: hoppla, da ist nicht wirklich etwas dahinter.
Diese deutschen Gesellschaften müssen jedes Jahr Rücklagen dotieren, und zwar so lange, bis sie die 25 000 € erreicht haben, und dann dürfen sie sich GesmbH nennen. – So viel zum internationalen Vergleich.
Wir in Österreich machen das nicht. Wir setzen ganz einfach nur das Stammkapital beinhart herunter, um 70 Prozent setzen wir es herunter, und haben keinerlei derartige Regelungen.
Wir haben nicht, wie Herr Dr. Fichtenbauer richtigerweise vorgeschlagen hat, vorgesehen, dass es eine Versicherungspflicht gibt oder auch eine Nachdotierung. Es gibt gar nichts. Es wird einfach nur das Stammkapital herabgesetzt. Meines Erachtens ist das hier nicht der richtige Weg.
Auch die europäische Privatgesellschaft, die einmal in Diskussion war, gibt es schlicht und einfach nicht, vor der brauchen wir uns nicht zu fürchten.
Über den Steuerausfall wurde schon gesprochen.
Es gibt hier also viele Punkte, wo es in Wirklichkeit einen echten Verbesserungsbedarf gibt – Reformbedarf möchte ich nicht sagen, denn das wäre eine Rückführung einer Form, die es früher einmal gegeben hat –, einen echten Verbesserungsbedarf, und dem wäre zusätzlich auf anderer Ebene zu entsprechen, sodass die Kosten im laufenden Unternehmen geringer werden. Aber das betrifft, wie gesagt, nicht nur GesmbHs, sondern die Unterstützung des Unternehmertums an sich. Da müsste man ansetzen. Man müsste schauen, wo man die Menschen unterstützen kann, wenn es heißt, der muss die Lohnsteuer, die Umsatzsteuer für den Staat einheben, die Sozialversicherungsbeiträge, wie das funktioniert, wie der da haftet und so weiter. Das sind die wirklich maßgeblichen Dinge, von den Lohnnebenkosten ganz abgesehen.
Im Sinne unserer Wirtschaftsfraktion in der Partei, die der guten Hoffnung ist, dass wir damit tatsächlich mehr Menschen dazu motivieren, Unternehmen zu gründen, werden
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