Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll207. Sitzung / Seite 31

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liegen und die Bedürfnisse der Frauen im ländlichen Raum stark gemacht. Auch im Frauenbericht wird auf die Frauen im ländlichen Raum eingegangen. Es gibt auch Zusagen Ihrerseits gegenüber den Sozialpartnern, Projekte für Frauen im ländlichen Raum zu forcieren.

Welche Frauenprojekte, zugeschnitten auf die Frauen im ländlichen Raum, haben Sie unterstützt und umgesetzt?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich möchte bei dieser Gelegenheit anmerken, dass wir gerade in Verhandlungen sind, was die zukünftigen Mittel für den ländlichen Raum anlangt, die aus der Europäischen Union kommen – die EFRE- und ELER-Mittel, wenn ich das in der Kurzfassung sagen darf –, und dass es mir sehr wichtig ist – und wir verhandeln da auch sehr vehement –, dass für den großen Bereich der sozialen Dienstleistungen Geld reserviert werden muss – für Kinderbetreuung oder für andere Projekte –, damit das Leben von Frauen im ländlichen Raum einfach angenehmer wird in Bezug auf die Infrastruktur. Also dies­bezüglich sind wir mitten im Verhandlungsprozess, und da ist auch Kollege Berlakovich gefragt, der über diese Mittel dann verfügt und von wo aus sie verteilt werden. Und da hoffe ich doch, dass auch für uns Frauen einiges da ist. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Al­so das ist in Verhandlung.

Zum anderen: Ich habe sehr viele Projekte – ich kann sie Ihnen schriftlich nachrei­chen –, die natürlich alle Frauen, egal wo sie leben, betreffen, im Lauf der letzten fünf Jahre fördern können, und wenn es nur die Anerkennung von Frauenservicestellen ist, wo wieder Mobilität erleichtert wird, weil Außenstellen von Fraueneinrichtungen zu den Frauen hinkommen, damit Frauen kürzere Wege haben, wenn sie in abgelegenen Re­gionen leben.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mag. Widmann.

 


Abgeordneter Mag. Rainer Widmann (BZÖ): Frau Minister, eine für das BZÖ eben­falls offene Baustelle ist das unterschiedliche Pensionsalter von Männern und Frauen. Das trifft insbesondere Frauen mit Mehrfachbelastungen – die pflegerische Leistungen, Familienarbeit erbringen – ganz hart und ganz besonders, weil sie aufgrund der Versi­cherungszeiten gar nicht früher in Pension gehen können, während Karrierefrauen diese Chance haben.

Was werden Sie tun, um diese Ungleichbehandlung abzustellen und das Pensionsalter dem der Männer anzupassen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich sehe, sehr geehrter Herr Kollege, diese Ungleichbehandlung bezüglich des An­trittsalters mehr als gerechtfertigt, weil Sie soeben erwähnt haben, was Frauen nicht alles zu tun haben, damit die Familie funktioniert, damit die Pflege erledigt wird und so weiter.

Wir brauchen gemeinsam – das Parlament, die Bundesregierung – Maßnahmen, damit Frauen das alles nicht mehr als Belastung empfinden, und daher sage ich Ihnen, ich bin sofort dabei, wenn wir vor 2024 beginnen wollen, wenn wir vorher die gleichstel­lungspolitischen Maßnahmen erledigt haben und sie nicht nur ankündigen. Und da sage ich Ihnen eine wichtige Sache: Pflegeteilzeit und Pflegekarenz – unlängst erst be­schlossen – mit ihrer Rechtssicherheit, mit ihrer Bezahlung für diese drei Monate kön­nen schon ein erster guter Schritt sein, dass Frauen einfach nicht in die Armutsfalle ge­raten, wenn sie pflegen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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