Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll207. Sitzung / Seite 41

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Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich stehe diesbezüglich nicht nur mit dem Herrn Sozialminister, sondern selbstver­ständlich auch mit Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen laufend in Kontakt. Das ist ein mittel- bis langfristiges Projekt, dass wir uns über den Wert von Arbeit Gedanken machen. Da braucht es eine gesellschaftspolitische Debatte und in der Folge natürlich auch Änderungen in den Kollektivverträgen. Das ist etwas, was man jetzt wahrschein­lich nicht von heute auf morgen zustande bringen wird, dass gute Arbeit nicht nur Sinn macht und Freude bereitet, sondern auch monetär, geldmäßig gut bewertet wird. Es kann mir niemand erklären – und deswegen wird diese Frage von uns Frauen auch immer wieder gestellt –, warum eine Pflegerin anders bewertet ist als jemand, der ebenso körperlich tätig ist, etwa ein Mechaniker. Wir wissen auch, dass eine Frau, die an einer Kasse sitzt, Tonnen pro Tag über die Kasse zieht.

Ich bin schon dabei, die Frage der Arbeitsbewertung neu aufzurollen. Dabei kann ich jede Hilfe, jede Unterstützung auch vonseiten der ParlamentarierInnen gut gebrau­chen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Huber.

 


Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Frau Präsident! Frau Bundesministerin, im öf­fentlichen Dienst ist ja die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen de facto geschlossen. Auch das Pensionsantrittsalter ist gleich. Es ist ja heute sicherlich so, dass bei gleicher Qualifikation die Frau bevorzugt wird. Das finde ich auch richtig. Aber da stellt sich für mich die Frage, ob das in Zukunft beibehalten wird. Welche Schritte erachten Sie da als notwendig und wie werden Sie entscheiden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Wenn wir 50 Prozent erreicht haben, das ist die Quote, die wir uns im öffentlichen Dienst vorgenommen haben, dann brauchen wir nichts mehr zu machen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Schwentner.

 


Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Ich würde gerne noch die Maßnah­men, die in dieser Legislaturperiode getroffen wurden, um die Einkommensschere zu schließen, ansprechen, insbesondere den Gehaltsrechner, den Sie als großes Projekt bezeichnen, in dessen Erstellung beziehungsweise Verbesserung und Bewerbung oder Bekanntmachung, je nachdem wie man es sehen will, sehr viel Geld geflossen ist.

Folgende Frage: Halten Sie die Ausgaben für diesen Gehaltsrechner inklusive Be­kanntmachung, die jetzt mittlerweile, glaube ich, mehr als 1 Million € betragen, im Hin­blick auf den Effekt und den Erfolg dieses Rechners für gerechtfertigt?

Wir wissen, dass der Gehaltsrechner teilweise irreführende Ergebnisse erzielt, wenn sich Männer und Frauen mit dem Gehaltsrechner beschäftigen. Vielleicht können Sie uns da etwas darüber erzählen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich glaube nicht, dass der Gehaltsrechner für jeden der 4,2 Millionen Beschäftigten in Österreich eine punktgenaue Angabe machen kann, das war immer bekannt.

Der Zukauf von Datensätzen hat 120 000 und im zweiten Bereich, glaube ich, 70 000 oder 80 000 € gekostet. Ein Produkt zu bewerben ist das andere. Sie alle wissen, was an Mitteln Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen benötigen. Das heißt, diese Million kann ich jetzt nicht bestätigen. Aber vielleicht hat sich das im Lauf der Zeit summiert, es ist ja schon die zweite Auflage des Gehaltsrechners da.

 


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