Da ist mehr notwendig, auch vonseiten der österreichischen Bundesregierung, weil wir auch hier im Land viele radikale islamistische Hassprediger haben, die zum Heiligen Krieg aufrufen, die letztlich auch Rekrutierungsmaßnahmen hier in Österreich vornehmen, um radikale islamistische Kämpfer für solche kriegerischen Schauplätze zu gewinnen.
Da sind wir aufgerufen, die Lage endlich ernsthaft und richtig einzuschätzen, dagegenzuhalten und natürlich auch entsprechende Maßnahmen zu setzen, um solche Entwicklungen in Österreich hintanzuhalten.
Ich sage, es kann kein Interesse daran bestehen, dass wir uns Konflikte aus dem Nahen Osten nach Österreich hereinholen. Wir müssen daher auch in diesen Bereichen einfach konsequenter sein, als es bisher der Fall war. Das ist mein Appell an die Bundesregierung. Es sollen nicht jene, die Fehlentwicklungen aufzeigen, als Hetzer abgekanzelt werden. Das ist sicherlich der falsche Weg. (Beifall bei der FPÖ.)
10.55
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Pilz gelangt nun zu Wort. – Bitte.
10.55
Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Zumindest wir vom grünen Klub sind äußerst verwundert darüber, dass der Herr Außenminister nicht anwesend ist. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)
In der Präsidialkonferenz ist festgehalten worden, dass der Außenminister bei anderen Tagesordnungspunkten vertreten wird, aber bei diesem Punkt anwesend sein wird. (Abg. Ing. Westenthaler: Er musste dringend nach Fidschi!) Es muss eine Erklärung dafür geben, warum er trotz einer Vereinbarung mit dem Nationalrat diese Debatte schwänzt. Ich habe Herrn Staatssekretär Lopatka, der anwesend ist, gefragt, und er hat mir gesagt, der Herr Außenminister empfängt im Moment internationale Gäste im Außenministerium. Ich bin nicht bereit, das zu akzeptieren. (Beifall bei den Grünen.)
Der Herr Außenminister hat – und darauf werde ich zurückkommen – die Republik Österreich durch seine Tätigkeit rund um das UNDOF-Mandat in eine international bemerkenswerte Situation gebracht. Dafür hat er sich in erster Linie vor dem österreichischen Parlament zu verantworten.
Damit komme ich zur Sache. Ja, es war nicht nur richtig, sondern es war die einzige Möglichkeit, mit dem Truppenabzug vom Golan zu beginnen. Wir haben ein klares Mandat der Vereinten Nationen, das UNDOF-Mandat aus dem Jahr 1974, das besagt: Überwachung des Waffenstillstandes in einer entmilitarisierten Zone. Wer behauptet, dass ein Bürgerkriegsgebiet, in dem syrische Kampfpanzer schwer bewaffnete Rebellen beschießen und in dem um einen Grenzübergang gekämpft wird, eine entmilitarisierte Zone ist, der sollte sich einen neuen Zugang zur Sicherheitspolitik überlegen.
Jetzt gibt es das Argument, die Fidschi-Inseln könnten Blauhelme stellen. Der Unterschied zwischen den Fidschi-Inseln und Österreich ist nicht der Mut der Soldaten, sondern dass Österreich eine Demokratie ist und die Fidschi-Inseln eine Diktatur. Eine Demokratie schickt nie die Soldaten der eigenen Armee in Mandate, die nicht zu verantworten sind. Diktatoren nehmen auf Derartiges im Regelfall keine Rücksicht. Und auch deshalb bin ich froh, dass wir in Österreich und nicht auf den Fidschi-Inseln leben.
Meine Damen und Herren, ich möchte jetzt nicht über den Zustand der Bundesregierung spekulieren, da drängen sich andere Bilder auf, ich bleibe jetzt rein beim Bereich der Sicherheitspolitik und der internationalen Mandate. Herr Abgeordneter Amon hat dankenswerterweise erwähnt, die Berichterstattung über die österreichische Entwicklung rund um den Golan und das UNDOF-Mandat in internationalen Medien sei durch-
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