Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 164

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ein Jahr still. Es wird jetzt alles neu ausgeschrieben, das dauert sechs Monate. Wo werden denn die Leute unterkommen, wo sollen die Menschen jetzt arbeiten? Die können wir nicht alle bei den ÖBB parken, so wie die Lehrlinge.

Ich würde mir wirklich wünschen, dass man hier gemeinsam etwas Neues überlegt, dass man die Schuld nicht immer bei jemandem anderen sucht, sondern klipp und klar sagt: Das ist eine Megakatastrophe, was da passiert ist! Die Aktienfirmen und die großen Baufirmen, die es sich richten, können zu Dumpingpreisen anbieten, was die ganze Wirtschaft rundherum zugrunde richtet. Es gibt Tausende Zulieferfirmen, die Familienbetriebe sind, die jetzt kein Geld bekommen, die aber nicht drei, vier Monate lang auf das Geld warten können. Das ist ein Skandal für die Wirtschaft.

Ich würde mir einfach wünschen, dass man das Ganze nicht ins Lächerliche zieht, sondern wirklich gemeinsam eine Lösung findet, dass es das in Zukunft einfach nicht mehr gibt. Wir alle wollen keinen derartigen Skandal mehr. Wir haben erst vor Kurzem darüber geredet, wir haben Tausende Menschen, die keinen Arbeitsplatz haben. Jetzt verlieren wieder Hunderte ihren Job, da könnt ihr umstrukturieren, was ihr wollt.

Das Belebungspaket, werte Bundesregierung, das ihr jetzt umsetzen wollt, ist gut und richtig, kommt aber viel zu spät. Hättet ihr es ein halbes Jahr früher beschlossen, würde es jetzt greifen. Bis das Ganze aber greift, haben Tausende Menschen über den Sommer keinen Job. Deswegen müssen wir in Zukunft vieles besser machen, und das geht, glaube ich, nur gemeinsam – für Österreich. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

16.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Dr. Oberhauser gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.48.46

Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich hätte nie gedacht, dass mir Frank Stronach einmal leidtun wird. (Heiterkeit bei SPÖ und FPÖ.) Aber so dermaßen zwischen Genie und Wahnsinn, was sich da jetzt abgespielt hat – also mein herzliches Beileid an den „Sektenführer“ Frank Stronach, das hat selbst er sich nicht verdient! (Beifall bei SPÖ und BZÖ.)

Lassen Sie mich mittels „Franks Welt“ – es gibt dieses Buch – vielleicht ein bisschen aufrollen, wie Franks Welt sich darstellt. Wenn man sich einen Naturbeitrag in „Uni­versum“ oder anderswo anschaut, so beginnt das meistens mit: Der natürliche Feind – was weiß ich – der Robbe ist der Killerwal.

Der natürliche Feind des Frank Stronach sind starke Gewerkschaften. (Abg. Ing. Lugar: Ein Blödsinn!) – Ach so? Das ist etwas Neues, aber gut.

Er sagt, es geht ganz einfach: Es gibt ein Miteinander zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Miteinander! Ich hätte gerne gewusst, wie Sie glauben, dass dieses Miteinander ausschaut, wenn wir uns anschauen, was sich jetzt schon im Mana­gementbereich mit starken, wie Sie selbst sagen, zu starken Gewerkschaften abspielt. Dass für ein Gehalt eines Managers eine Familie 28 Jahre lang arbeiten muss, dass es das 49-Fache eines Arbeitnehmers ausmacht – das ist das Miteinander zwischen denen, die Arbeitgeber sind, und denen, die Arbeitnehmer sind.

Die Mitarbeiterbeteiligung hat Frau Kollegin Belakowitsch-Jenewein schon sehr gut ausgeführt, sie hat den Aktienteil dargestellt. Es gibt noch 50 Prozent, die bekommen ihre im Sackerl. Wie wir von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, „kleinen“ Mitarbeiterin­nen und Mitarbeitern, wissen, kommt am Ende des Jahres der Werkmeister oder der Chef mit einem Briefkuvert, in dem es scheppert, und da sind meistens 1 € oder 2 €


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