Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 175

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der Firma PORR: 14 Lehrlinge werden allein für die Niederlassung Wien übernommen. All diese Willenserklärungen! Die Firma Hinteregger hat zehn Lehrlinge in der Steiermark übernommen. Das Ziel ist, dass jeder Lehrling seine Lehre fertig machen und zur Lehrabschlussprüfung antreten kann. – Auch ein ganz wichtiges Ziel, und auch das werden wir schaffen.

Abschließend sage ich Ihnen auch, Herr Lugar, wenn Sie hier die Gewerkschaften anpatzen: Die Gewerkschaften sind mitverantwortlich für das, was hier in diesem Land geschaffen wurde. Wir sind Teil dieser Republik. Wir haben diese Republik mit aufgebaut. Wir sind Stabilisatoren überall dort, wo es um den sozialen Frieden geht. Die Wirtschaft braucht die Gewerkschaft in Österreich. Warum? – Weil wir offen und sachlich in Diskussionen gehen und dementsprechend auch gemeinsame Lösungen finden.

Ich selbst bin seit dem 15. Lebensjahr Gewerkschaftsmitglied und bin stolz darauf, seit damals Gewerkschaftsmitglied zu sein. Ich war stolz, als ich mit 16 Jahren Jugend­vertrauensrat geworden bin, und ich bin auch stolz, Bauarbeiter gewesen zu sein. Niemand in diesem Saal weiß, was es heißt, arbeitslos zu sein, Arbeitslosengeld zu beziehen. Ich habe stempeln müssen; ich habe meine Familie mit Arbeitslosengeld ernäh­ren müssen.

Dieses Baukonjunkturpaket ist nicht geschaffen worden, um die Alpine zu retten, sondern es ist geschaffen worden, damit die Leute der Alpine und der gesamten Bauwirtschaft nach der Abwicklung der Alpine-Baustellen in Zukunft auch einen Job haben in diesem Land. Deshalb ist dieses Baukonjunkturpaket so wichtig, und dafür Dank an die Bundesregierung. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Neubauer.)

17.28


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steindl. – Bitte.

 


17.28.13

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren im Hohen Haus! Viel ist heute die Rede von Verantwortung, und ich glaube, einen ganz großen Teil der Verantwortung tragen unsere kleinen und mittelständischen Unternehmer und Unternehmerinnen, die letztlich 70 Prozent der Beschäftigten in Österreich beschäftigen, und das ist nicht immer einfach. Sie beschäftigen die Leute auch dann, wenn es wirtschaftlich schwierig ist und in einem Umfeld stattfindet, in dem es nicht immer ganz einfach ist, immer wieder eine entsprechende Beschäftigung zu finden.

Sie und ihre Mitarbeiter halten zusammen, weil sie das gleiche Ziel verfolgen, und das gemeinsame Ziel heißt: Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und auch eine ent­sprechende Produktivität, und das schaffen sie vielfach ohne irgendwelche Gewerk­schaften im Hintergrund. Klassenkampf ist meistens nicht angesagt, weil sie, wie gesagt, eben in besonderer Weise zusammenhalten.

Es war wirklich bemerkenswert: Als ich feststellen musste, dass wir in meiner Bundes­sparte Gewerbe und Handwerk im ersten Quartal doch mit einem Minus von 3 Prozent zu kämpfen haben, haben unsere Mitgliedsbetriebe die Beschäftigung mit fast 600 000 Men­schen trotzdem aufrechtgehalten. Das ist, glaube ich, schon bezeichnend dafür, wie eng vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmer mit ihren Arbeitnehmern verbunden sind.

Heute wurde immer wieder ausgeführt, dass Großunternehmen wie eben Alpine, dayli und andere in Insolvenzen geraten. Das hat es in der Vergangenheit gegeben, und es wird dies auch in Zukunft geben, wenn in grenzenlosen Expansionen alle kaufmänni-


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