Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 330

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Immer mehr Menschen suchen wieder Erholung, Ruhe und Naturerlebnisse auch im eigenen Land. Wir haben eine große Vielfalt an derartigen Urlaubsmöglichkeiten. Daraus könnten sich vermehrt Chancen für eine Stärkung, eine Verlängerung der Nebensaisonen und einen Ganzjahrestourismus ergeben, was in den ländlichen Regio­nen ja sehr oft fehlt. Auf dem Weg dorthin sollen meiner Meinung nach nationale und EU-Förderungen, Regionalpolitik und Tourismusförderung viel mehr ineinandergreifen und einen Ausgleich zwischen den starken und strukturschwachen Regionen schaffen.

Tourismus ist eine Branche, die auch in schwierigen Zeiten Zukunftspotenzial aufweist, was Arbeitsplätze, Verbesserung der Infrastruktur, aber auch die Wertschöpfung betrifft. Ich meine, dass die zukünftige Regierung aufgefordert ist, auf dem freizeit- und tourismuswirtschaftlichen Sektor das Entwicklungspotenzial zu erheben und auch tatsächlich zu nutzen. Die Anliegen einer Branche, die einen enormen Anteil am BIP erwirtschaftet, dürfen nicht ignoriert werden.

Abschließend meine ich, dass es oberstes Ziel eines Tourismuskonzeptes für den ländlichen Raum sein muss, möglichst gute Rahmenbedingungen für alle Akteure, die im Tourismus tätig sind, zu schaffen. Dazu gehören das Know-how bezüglich verschie­denster Fördermöglichkeiten, Wissenstransfer hinsichtlich innovativer, nachhaltiger Projekte ebenso wie faire Bezahlung und Bedingungen für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, aber auch Kooperationen auf verschiedensten Ebenen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

23.16


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Linder. – Bitte.

 


23.16.31

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen, geschätzte Kollegen! Lieber Kollege Obernosterer, ganz so ist es nicht, dass der Tourismus nicht die Halbierung der Mehrwertsteuersätze fordert – nachzu­lesen in der größten Tourismuszeitung, dass genau die drei Punkte, die Kollege Haider erwähnt hat, Halbierung der Mehrwertsteuer, Reduktion oder Anpassung der Abschrei­bungsdauer und Erhöhung des Etats für die Österreich Werbung, sehr wohl vom Tourismus gefordert werden. Ich glaube, es ist nicht alles, was du meinst, rein Touris­mus. Da zeigt sich schon, dass die österreichische Tourismuswirtschaft dahintersteht. (Beifall bei der FPÖ.)

Zu den zwei Anträgen: Ja, Hilfe für vom Unwetter betroffene Betriebe – es ist sehr gut, dass reagiert wurde, sehr gut, dass geholfen wurde. Aber, Herr Minister, ich kann mich noch daran erinnern, dass auch zu Zeiten der Wirtschaftskrise, glaube ich, 22 Mil­lionen € in die Verschrottungsprämie von Autos gegangen sind. Dieses Geld war verloren, ist verpufft. So müsste es auch hier möglich sein, diesen Betrieben Geld wirklich als verlorenen Zuschuss zu geben, nicht nur in Form von Kreditzinsen zu helfen. Man kann sicherlich noch etwas mehr tun. (Beifall bei der FPÖ.)

Zum Thema Gesamtkonzept für den ländlichen Tourismus oder für den Tourismus im ländlichen Bereich: Da haben wir, glaube ich, speziell mit den kleinen Betrieben ganz, ganz große Probleme. Österreich ist von den Tourismusbetrieben her sehr klein­strukturiert. Ich glaube, da haben wir sehr große Hilfe nötig.

In einem muss ich dir auch noch widersprechen: Diese Betriebe sind alle Ganz­jahres­betriebe, und sie zahlen sehr wohl die Auflösungsabgabe. Letztens im Ausschuss hast du gesagt, sie zahlen keine Auflösungsabgabe. Genau diese Betriebe sind betroffen und überlegen sich heute, einen Mitarbeiter einzustellen, oder sind oft eher bereit ... (Abg. Obernosterer: ... sind ja Zwölf-Monats-Mitarbeiter ...!) Bitte, schau dir das einmal an! Weißt du, wie oft du in der Situation bist, dass du nur für einen oder zwei


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