Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 329

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wasserfonds zirka 650 000 € dorthin kommen. Dieser Bereich wird also schon von mehreren Töpfen bestückt, damit es möglich ist, dort das Notwendigste zu machen.

Aber zurück zu den Anträgen: Wie gesagt, der eine Antrag lautet auf Halbierung der Mehrwertsteuer, der andere Antrag auf Beibehaltung der Mehrwertsteuer. Wir wissen, dass wir in Österreich von der Hotellerie her zumindest im Verpflegungsbereich bei einem Mehrwertsteuersatz sind, um den wir international beneidet werden. Wir sind eindeutig im unteren Viertel mit unserem Mehrwertsteuersatz, was die Logis und den Verpflegungsbereich betrifft.

Markowitz, dir muss ich gratulieren! Das sage ich ganz klar. Wir müssen froh sein, diesen Steuersatz zu halten, und schauen, dass er nicht in die Höhe geht. Von einer Senkung brauchen wir gar nicht zu reden. Das wird auch von der Tourismuswirtschaft nicht gefordert.

Die zwei Anträge, die auf dem Tisch liegen, haben für mich, wie gesagt, heute hier diesen großen Stellenwert, weil sie einstimmig sind, weil wir einstimmig dafür sind, dass der Tourismus seinen Stellenwert hat, gerade im ländlichen Bereich, wo wir wis­sen, dass der Tourismus neben der Landwirtschaft die einzige Möglichkeit ist, Zuer­werb zu haben und die Abwanderung zu stoppen.

Der zweite Bereich ist die Aufstockung für die Österreich Werbung, für die Bewerbung in dieser Zeit, in der jetzt, wie gesagt, das mit dem Felbertauern und mit dem Hochwasser war. Das hat wieder einmal gezeigt, dass das Wirtschaftsministerium und die Österreich Werbung kurzfristig, schnell reagieren können! Ich glaube, es ist wichtig, nicht irgendwo Geld fix hinzugeben, egal, ob es gut oder schlecht geht, sondern dann einzugreifen, wenn es notwendig ist. Das wurde hier getan, und das sehe ich so auch für richtig an. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP.)

23.13


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer. – Bitte.

 


23.13.15

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minis­ter! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte Bezug nehmen auf den Sechs-Parteien-Antrag für ein Gesamtkonzept im ländlichen Raum, der auf eine Initiative unserer Tourismussprecherin Heidrun Silhavy zurückgeht.

Ich komme selbst aus einer ländlichen Gegend in Salzburg und habe die einschnei-denden Veränderungen im Tourismus in den letzten Jahrzehnten hautnah mitbekom-men. In den siebziger Jahren waren die sogenannten einfachen Fremdenzimmer für viele Gäste, vor allem aus Deutschland, in unserem Ort stark nachgefragt. Gebucht wurden Zimmer meist für drei bis vier Wochen. Die Anreise in den Pinzgau erfolgte mit der Bahn beziehungsweise mit dem Reisebus. Die Buchungen erfolgten langfristig über das Reisebüro.

Inzwischen hat sich eigentlich alles verändert: die Herkunftsländer der Gäste, die Art der Anreise, die Aufenthaltsdauer, die Art der Buchung et cetera, et cetera. Aber nicht alle touristisch gut besuchten Orte von einst haben sich mit verändern können. Ein Teil konnte sich umstellen, andere sind im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke geblieben.

Ich meine, dass Beherbergungsbetriebe, Gemeinden, Kultur- und Freizeitvereine, alle, die touristische Infrastruktur zur Verfügung stellen, in den Konzepten und Strategien oft nicht oder zu wenig gesamthaft betrachtet wurden und werden, was für einen funktionierenden ländlichen Tourismus aber absolut notwendig wäre.

 


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