Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 41

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niger verdienen als vorher. Das ist indiskutabel! Lehrerinnen und Lehrer verdienen jetzt schon nicht ausreichend, und es kann nicht sein, dass einzelne Gruppen schlech­ter gestellt sind. (Beifall bei den Grünen.)

Wir müssen Kinder in den Mittelpunkt stellen! Kinder sind von Natur aus neugierig, sie sind wissbegierig. Wir müssen ein System haben, wo wir ihnen das in der Schule nicht austreiben, sondern wo wir das fördern. Dafür stehen wir Grünen! Und dazu brauchen wir ein LehrerInnendienstrecht, das das unterstützt, das nämlich die Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzt, die Kinder auch wirklich zu unterstützen! Derzeit ist das nicht der Fall. Wir Grüne arbeiten daran, dass das der Fall sein wird. Nach dem 29. September werden wir unseren Beitrag dazu leisten. – Danke. (Beifall bei den Grü­nen.)

12.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Bucher. – Bitte.

 


12.49.00

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Herr Präsident und oberster Lehrergewerkschaf­ter der Republik Österreich! Meine sehr geehrten Damen und Herren von Rot und Schwarz, am Abend wird der Faule fleißig! Das habe ich mir gedacht, als ich gehört ha­be, dass Sie sich noch vor den Wahlen dazu durchringen konnten, ein neues Leh­rerInnendienstrecht zu beschließen.

Ich habe im Grunde genommen den gleichen Eindruck wie die gesamte Bevölkerung und alle die sich mit dem Bildungssystem in Österreich in den letzten Jahren ausein­andergesetzt haben: Es ist so, dass Sie wieder genau den gleichen Fehler machen wie bei den Wahlgängen zuvor, nämlich: Da wird vor den Wahlen etwas versprochen und nach den Wahlen wieder zerbrochen und gebrochen.

Genau das können wir bei dem Schicksalsthema „Bildung“ überhaupt nicht brauchen, denn Bildung ist eines der zentralen Themen überhaupt, die wir uns zu Herzen neh­men sollten! Und das für einen Wahlgag zu missbrauchen, ist grob fahrlässig. (Beifall beim BZÖ.)

Frau Bundesministerin! Das ist etwas, was ich auch Ihnen ankreiden muss, denn wir haben keinen Masterplan für die Bildung in Österreich. Es ist schon richtig, dass immer nur die Lehrergewerkschafter ins Zentrum der Bildungspolitik gestellt werden, was im Grunde niemand, der sich über das Bildungssystem in Österreich Gedanken macht, versteht, dass nämlich immer nur über die Befindlichkeiten der Lehrer diskutiert wird. Lehrer sind wichtig, und es gibt eine stattliche Anzahl von bestqualifizierten Lehrern in Österreich, überhaupt keine Frage, aber die Lehrer sind meiner Meinung nicht das Pro­blem, sondern die Regierungspolitik ist das Problem. Genau das ist das Problem! (Bei­fall beim BZÖ.)

An diesem Problem müssen wir arbeiten! Die Regierung von Rot und Schwarz muss endlich einmal erkennen, dass wir eine generelle Schulreform in Österreich brauchen und dass es nicht damit getan ist, dass die Lehrer in Zukunft zwei Stunden länger pro Woche in der Schule verbringen. Damit ist das Problem ja nicht gelöst, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Regierungsparteien, sondern bestenfalls um ein paar Monate verzögert!

Im Wesentlichen geht es uns darum, dass wir als Partei der modernen Mitte den Schüler in den Mittelpunkt der Bildungsreform stellen. Der Schüler steht im Zentrum, um den Schüler geht es und darum, dass der Schüler ein Anrecht darauf hat, in Öster­reich bestens ausgebildet zu werden, damit er nach der neunten Schulstufe, wenn er die Schule verlässt, die wichtigsten Kulturtechniken unserer Zivilisation beherrscht. (Beifall beim BZÖ.)

 


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