Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll3. Sitzung / Seite 33

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

4 900 Jugendliche erwerben derzeit Fertigkeiten für den Arbeitsmarkt. Das heißt, es geschieht sehr viel, vor allem bei den Jugendlichen. Aber auch dort haben wir einen Anstieg der Arbeitslosenquote zu verzeichnen, und daher müssen wir handeln. Es kann uns nicht egal sein, dass wir insgesamt 42 000, meine Damen und Herren von der FPÖ, nicht 72 000, 42 000 arbeitslose Jugendliche haben. (Abg. Kickl: Wir er­klären es Ihnen gleich noch einmal!) Jeder arbeitslose Jugendliche bedeutet auch ein Schicksal, bedeutet, dass wir handeln müssen – und das tun wir auch, meine Damen und Herren.

Abschließend möchte ich noch ein paar Punkte aufzeigen, was wir noch tun können: Die Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr ist jedenfalls für uns von der ÖVP ein ganz wichtiges Thema. Wir sind da auch in Richtung Einigung in den Regierungsver­handlungen unterwegs. Wir müssen aber vor allem auch die Lehre attraktivieren, mei­ne Damen und Herren. Das ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Es geht darum, wie wir insgesamt über die Lehre reden: Welchen Stellenwert hat die Lehre in der Bevölkerung? Mit welcher Wertschätzung treten wir den Lehrlingen entgegen?

Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter von morgen. Deshalb gilt unsere Auf­merksamkeit insgesamt den Lehrlingen, den jungen Mädchen und Burschen, die sich bereiterklären, einen Lehrberuf zu erlernen. Wir müssen gut über die Lehre reden. Es ist uns ein Lehrling genauso wichtig wie ein Schüler an einer Handelsakademie, an einer HTL oder ein Student.

Meine Damen und Herren, die Lehre zu attraktivieren ist ein wichtiges Zukunftsrezept, um die Jugendbeschäftigung weiter voranzutreiben. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

10.10


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter The­messl zu Wort. – Bitte.

 


10.10.30

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Einen schönen guten Morgen auch an alle Zuseher. Unmittelbar an meine zwei Vorredner von SPÖ und ÖVP sei Folgendes gerichtet: Die­se 42 000, die Sie immer wieder erwähnen, das ist die offizielle Zahl in Ihrer Arbeits­losenstatistik. Ich weiß nicht, haben Sie die letzte Aussendung der Arbeiterkammer nicht gelesen? – Die Arbeiterkammer ist bekanntlich rot besetzt. Diese spricht klar von 76 000. Sie sagen nicht dazu, dass zusätzlich zu diesen 42 000 über 30 000 in diver­sen Stiftungen, ÜLAs und ÜAZs versteckt sind. Allein in den ÜLAs und ÜAZs sind ak­tuell in Österreich über 11 000 Personen versteckt, die in Ihrer Arbeitslosenstatistik nicht aufscheinen.

Herr Bundesminister, Sie haben gesagt, die Zahlen sprechen für sich. – Was Ihre Zah­len wert sind, das sieht man an der aktuellen Budgetdebatte. Die Zahlen, die Sie hier immer wieder gebetsmühlenartig predigen – egal, ob diese das Defizit, den Stabilitäts­pfad für die nächsten Jahre oder die Arbeitslosenzahlen sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Jugendlichen betreffen – sind alle geschönt. (Beifall bei der FPÖ.)

Im Zuge der Budgetdebatte haben wir jetzt ja gesehen, was Ihre Zahlen wert sind. Ste­hen Sie endlich zu den Tatsachen und blicken Sie der Wahrheit ins Auge!

Wissen Sie, Herr Bundesminister, was mich am meisten stört? – Wenn Sie hier immer predigen, gemeinsam mit der Wirtschaft müssen wir das Problem lösen. Sie haben eines richtig gesagt, da gebe ich Ihnen recht: Das duale Ausbildungssystem in Öster­reich ist weltweit ein Vorzeigemodell. Da gebe ich Ihnen recht. Da wird Ihnen niemand, auch nicht von den Oppositionsparteien, widersprechen.

Aber Sie machen genau das Gegenteil mit Ihrer Jugendbeschäftigungspolitik! Sie ge­fährden nämlich diese duale Ausbildung. Ich kann Ihnen dazu einige Zahlen nennen.


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite