Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 91

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voll. Ich habe meinen Lehrling gebeten, den Kübel mit drei viertel Liter Wasser anzufüllen. Und der hat mich angeschaut und gefragt, wie viel das jetzt sei und was er tun müsse, damit im Kübel drei viertel Liter Wasser sind.

Wir haben offensichtlich nicht nur das, was eine Frage des Lesens, Schreibens und Rechnens ist, sondern auch das, was wir Hausverstand nennen, nicht wirklich ent­wickelt. (Abg. Dr. Walter Rosenkranz: Das ist aber nichts Neues!) Daher gilt es, das alles gemeinsam zu tun und auch – und da bin ich bei der Familienpolitik, auf die hier ganz besonderer Wert gelegt wird – die Familien zu stärken, das Zusammenwirken innerhalb der Familie.

Wir haben aber auch im Bereich der Bildung ein Bekenntnis zur Schaffung der wirklichen Wahlfreiheit durch ganztägige Schulformen, der Wahlfreiheit auch durch den Erhalt des Gymnasiums. Wir brauchen nämlich nicht lauter gleich ausgebildete Men­schen, sondern wir brauchen die Vielfalt, wir brauchen das Stärken der Talente, das Stärken der Stärken und das Schwächen der Schwächen. Daher ist das Bekenntnis zur Begabungs- und Talenteförderung auf allen Ebenen besonders hervorzuheben. (Abg. Dr. Walter Rosenkranz: Wieso sagt dann die Wirtschaftskammer genau das Gegenteil?)

Lassen Sie mich noch zum wissenschaftlichen Bereich kommen! Hier danke ich ganz besonders Herrn Minister außer Dienst, Dr. Töchterle, der ja das Wissenschaftspaket verhandelt hat, für diese Arbeit. Da ist nicht nur sichergestellt, dass auch in Zukunft die Wissenschaft und die Forschung den Stellenwert behalten, den sie auch in der Vergangenheit hatten. Es geht auch darum, sicherzustellen, dass Studierende wie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im universitären Bereich entsprechende Entwick­lungsmöglichkeiten und Chancen haben. Es ist der Ausbau der Fachhoch­schulstu­dienplätze auf 50 000, also ein Anstieg um 10 000 besonders hervorzuheben und es ist die Weiterentwicklung von hochschulischen Angeboten für die Absolventen zu verbessern.

Ganz besonders liegt mir etwas am Herzen, das zwar sehr zukunftsorientiert ist, aber dessen Umsetzung eine Gesamtanstrengung auf europäischer Ebene bräuchte. Ich wünsche mir, dass es jungen Menschen möglich sein wird, mindestens zwei- bis dreimal während ihrer Ausbildungszeit einen Zeitraum in einem anderen Land zu verbringen. Dann hätten wir nicht nur diesen Menschen ermöglicht, ihren Horizont zu erweitern, sondern wir würden auch den europäischen Gedanken stärken. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Gartelgruber. – Bitte.

 


13.18.17

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Wenn man sich dieses Arbeitspapier – denn anders kann man das, was uns hier vorgelegt worden ist, nicht bezeichnen – gerade im Bereich „Frauen“ ansieht, dann könnte ich eigentlich die gleiche Rede wie vor fünf Jahren halten. Grundsätzlich hat sich nämlich an diesen Dingen, die uns seitens der Regierung präsentiert wurden und werden, nichts geändert. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie informiert, sie berät, sie analysiert, aber Taten folgen keine. Und überall findet man versteckt die Aufforderung an alle Frauen, wenn schon Kinder kriegen, dann aber ganz schnell wieder in den Arbeitsprozess zurück, denn es schadet allen Frauen, länger bei den Kindern zu Hause zu bleiben. Alle Frauen tappen sonst in die Abhängigkeit von


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