Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 212

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

19.17.47

Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Geschätzte Bürgerinnen und Bürger! „Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ – Dieser Satz stammt von Nelson Mandela und sollte die heutige Debatte prägen.

Der Entwurf zum neuen Lehrerdienstrecht hat viele Menschen in Österreich bewegt, hat Debatte, Diskurs ausgelöst. Viele Menschen, Lehrer, Eltern, Schüler, aktive Bürgerinnen und Bürger, haben mich persönlich angesprochen und mit mir geredet. Damit wird einmal mehr klar, wie wichtig Bildung und Bildungspolitik für alle Menschen in unserem Land ist.

Nach mehr als 25 Jahren in der Wirtschaft kann ich diese Bedeutung nur unter­streichen. Solide Bildung ist das Fundament einer erfolgreichen Wirtschaft. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass die Rahmenbedingungen für Lehrer eine gute Basis dafür sind, dass junge Menschen die bestmögliche Ausbildung erhalten.

Bildung steht auf jedem Wegweiser in die Zukunft, so haben wir es in unserem Partei­programm festgeschrieben. Wir sind für eine Erhaltung und Verbesserung der Qualität der Schulen mit einem differenzierten Schulsystem, nämlich zur Förderung von Individualität und Kreativität der Schülerinnen und Schüler.

Ich möchte Ihnen gerne darlegen, warum ich dem vorliegenden Entwurf meine Zustim­mung geben werde.

Die Vorlage trägt der Tatsache Rechnung, dass die Schule nicht mehr ein Amt, sondern ein modernes Dienstleistungsunternehmen sein muss. Es geht um die Dienst­leistung gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Sie sind unsere Kunden. Und zu dieser so einzigartigen Dienstleistung Bildung gehören die Schüler selbst und natürlich auch die Eltern. Nicht umsonst sind ja alle drei, nämlich die Lehrer, die Schüler und die Eltern, die Schulpartner, und keiner von ihnen darf sich aus dieser Bildungsverant­wor­tung stehlen.

Schule ist, das wissen wir alle, viel mehr als nur Wissensvermittlung oder PISA-Testergebnisse. Es geht um Persönlichkeits- und Charakterbildung, die Fähigkeit, eigenständig zu denken und kreativ zu sein, und um das Ziel, dass wir aus unseren Kindern mündige Bürger machen.

Als langjährige Arbeitgeberin weiß ich, wie wichtig es ist, dass man bei einem Dienstverhältnis klare Rahmenbedingungen hat. Diese Vorlage zum Lehrerdienstrecht legt diese Rechte und Pflichten fest. Es herrscht somit Klarheit über die Rahmen­bedingungen, die eine Konzentration der Lehrerinnen und Lehrer auf die eigentlichen Inhalte, nämlich das Unterrichten, erleichtern. Jeder, der künftig Lehrer sein will, wird bewusst Ja zu diesen Rahmenbedingungen sagen.

Der Gesetzentwurf zeigt auch die größere Wertschätzung, die der Lehrberuf verdient. Sie schlägt sich in höherwertiger Ausbildung und einem höheren Gehalt nieder. Die Bedeutung des Lehrberufs für unsere Gesellschaft kann gar nicht hoch genug ge­schätzt werden. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es daher, das auch öffentlich zu vermitteln. Reden wir gemeinsam gut über jene, denen wir unsere Kinder tagtäglich anvertrauen!

Mit dem neuen Dienstrecht ist auch eine Erhöhung der Lehrverpflichtung um zwei Stunden verbunden. Das halte ich für fair. Die neuen Lehrer der Jahrgänge 2019/2020 können sich darauf einstellen, und die zusätzlichen zwei Stunden, die für Beratung und Unterstützung der Schüler gegeben sind, kommen den Schülern außerhalb des Unterrichts zugute. Selbstverständlich trete ich für eine moderne Arbeitsumgebung und


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite