Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 59

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Viele Jung-Papas, auch in meinem Freundeskreis, haben nicht die Möglichkeit, einen Papa-Monat zu konsumieren. Aber warum nicht? Wollen Unternehmen nicht motivierte und mit weiteren sozialen Kompetenzen ausgestattete junge Mitarbeiter? Was genau spricht eigentlich dagegen? – Ich persönlich kann kein Sachargument dagegen erken­nen. Wir leben nämlich im 21. Jahrhundert, und da ist Familienpolitik Frauen- und Männersache. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von NEOS-LIF und Grü­nen.)

Geben wir Vätern diese Möglichkeit, um sie auch verstärkt für die Karenz zu begeis­tern. Stehen wir als Politik dahinter und setzen wir den bezahlten Papa-Monat um! Wir von der SPÖ stehen dahinter und sind mehr als überzeugt davon.

Familien fördern bedeutet auch, ein ausreichendes Angebot – das haben wir heute auch schon gehört – an Kinderbetreuungsplätzen vor allem im Kleinstkinderbereich zu schaffen. Ich habe in meinem Umfeld einige Mütter und Väter, die noch nicht ganz zu­frieden sind mit dem bestehenden Angebot, vor allem im ländlichen Bereich. Auch die Öffnungszeiten sind ein wirkliches Problem. Im Hinblick darauf ist es selten möglich, wirklich einer Arbeit nachgehen zu können, von der die Frauen und Männer auch leben können, und die möglichen Folgen sind unfreiwillige Teilzeitbeschäftigungen und unter- und unbezahlte Praktika, und dafür sind wir SozialdemokratInnen nicht zu haben! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Wir in der SPÖ belassen es aber nicht nur bei einem Lippenbekenntnis, indem wir ein­fach mehr Plätze fordern, sondern wir nehmen – und das ist sehr positiv – Hunderte Millionen € in die Hand, um den Ländern und Gemeinden den Ausbau zu ermöglichen und damit den jungen Familien unter die Arme zu greifen.

Aber – diesen Aspekt möchte ich auch nicht außer Acht lassen – damit verbunden ist auch die spezielle Förderung im frühen Alter des Kindes, nicht nur im kognitiven Be­reich, sondern auch im entwicklungspsychologischen Bereich. Welches Kind möchte denn nicht Zeit mit Altersgenossinnen und Altersgenossen verbringen? Zeigen Sie mir bitte ein Kind, das dieses Angebot ablehnen würde!

Familienförderung bedeutet ebenso den Ausbau von ganztägigen Schulformen. Die Schaffung von ganztägigen Schulen ist ein wesentlicher Schritt, um der Arbeitsrealität vieler Mütter und Väter zu entsprechen, um aber auch den Kindern die besten Start­bedingungen zu bieten und Felder zu eröffnen, die sie prägen und sie in ihrer Entwick­lung unterstützen. Es wäre sehr ungerecht und vor allem schade – finden Sie nicht auch? –, wenn ausschließlich Kinder, deren Eltern das nötige Kleingeld besitzen, in den Genuss einer umfassenden Schule kämen.

Die Schule ohne Schultasche soll einfach nicht länger eine Vision bleiben, und deshalb freut es mich besonders, dass auch hier die Regierung Geld in die Hand nimmt, um das Wirklichkeit werden zu lassen. (Abg. Barbara Rosenkranz: Bei dieser Politik wird es bald eine Schule ohne Kinder geben!) Junge Familien – und damit meine ich jede beliebige Konstellation von Familie, ob in gleichgeschlechtlichen oder nicht gleichge­schlechtlichen PartnerInnenschaften, ob mit Kind oder Kindern oder ohne Kind oder Kinder – brauchen unsere Unterstützung, auch im Bereich des Sektors Wohnen. Das möchte ich hier auch festhalten.

Wir forcieren jungfamilienfreundliche Wohnungen, die bezahlbar sind. Es gibt hier Best-Practice-Modelle, die wir als SPÖ weiterhin unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.)

All das, was ich jetzt gesagt habe, war nur ein Abriss, der sich in wenigen Minuten hier am Pult ausgeht. Und das bedeutet für mich und für uns als SPÖ Familienförderung. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

In diesem Sinne lade ich auch Sie, nämlich die Oppositionsparteien, die sehr viel kriti­sieren – vor allem die FPÖ –, aber nie konkrete Vorschläge bringen, ein, mitzugestalten


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