Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 64

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Antrag eingebracht, damit das wirklich einmal auch ordentlich an die Inflation ange­passt wird.

Drittens glaube ich, dass es ein zentraler Punkt ist, dass wir die zukünftige Arbeitswelt irgendwie ein bisschen familienfreundlicher machen. Ich glaube, dass da wirklich auch ein Umdenken der Unternehmen vonnöten ist, damit junge Menschen auch mehr Zeit für Familie und Kinder haben und sich Kinder auch leisten können und nicht die ganze Zeit mit prekären Jobs dahintingeln müssen.

Viertens meine ich, dass sich auch die Zeiten geändert haben. Fast alle Jungen in Ös­terreich meinen, dass Männer genauso für die Kindererziehung zuständig sind wie Frauen. Diesbezüglich gab es übrigens auch Umfragen von Ihnen, Frau Ministerin Kar­masin, zum Beispiel in Ihrem vorigen Job. Das sind sehr gute Umfragen! (Zwischen­bemerkung von Bundesministerin DrKarmasin.)

Das ist der Stand der Dinge, und ich meine, dass wir als Österreicher hier im Parla­ment dieser neuen Realität endlich auch irgendwie gerecht werden sollen beziehungs­weise müssen, indem wir auch die Karenzmöglichkeiten für Männer ausbauen oder zum Beispiel einen freiwilligen bezahlten Papa-Monat einführen. Ich bin mir sicher, dass sehr viele von uns jungen Männern diese Möglichkeiten auch in Anspruch neh­men würden! (Beifall bei den Grünen.)

Fünftens finde ich auch, dass wir langsam anfangen müssen, neue Familienformen zu respektieren und anzuerkennen. Auch ich meine, dass gleichgeschlechtliche Paare das Recht haben sollten, Kinder zu haben, und dass wir ihnen dieses Recht auch zu­gestehen sollten! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Nur geht das leider nicht! – Abg. Kickl: Was ist mit polygamen Lebensmodellen?)

Das waren jetzt nur ein paar Punkte, die die Situation für Jungfamilien in Österreich wirklich verbessern würden, wenn wir sie umsetzen.

Sehr geehrte Ministerin Karmasin! Ich kann für mich und auch für die Grünen sagen: Sie haben bei allen Schritten, die in diese Richtung gehen, unsere volle Unterstützung, und ich wünsche Ihnen viel Glück dabei! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

10.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Steinbichler gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.19.03

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte ZuseherInnen auf der Galerie sowie zu Hause an den Fernsehgeräten! Die Familie ist unumstritten die be­deutendste Zelle im Staat.

In diesem Zusammenhang darf ich auch auf den Bildungsauftrag des ORF verweisen. Ich glaube, man sollte in der Vorabendzeit viel mehr Dokufilme und informative Filme zeigen, als zurzeit gesendet werden.

Und ich darf mich an dieser Stelle auch bei allen Hörerinnen und Hörern des gestrigen „Report“ entschuldigen: Wenn man einen international erfolgreichen Österreicher, der insgesamt 120 000 Arbeitsplätze geschaffen hat, 100 000 im Ausland und 20 000 in Österreich, und vielen Familien, vielen Müttern und Vätern Löhne gezahlt hat, lächer­lich darstellt, dann ist das, glaube ich, auch eines öffentlichen staatlichen Fernsehens unwürdig. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich biete Frau Minister Karmasin die volle Unterstützung für die zukünftige Familienar­beit an, muss aber trotzdem auf die Familienarbeit der Regierung der letzten Jahre re­plizieren.

 


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