Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 301

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich darf auch darauf hinweisen, dass sich im Jahr 2013 – im Vergleich zu 2012 – die Bioanbauflächen deutlich vergrößert haben: im Bereich des Ackerbaus, im Bereich der Spezialkulturen, Weingärten und auch des Obstanbaus. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das ist rückläufig!)

Weiters darf ich erwähnen, dass es natürlich wichtig ist, dass dort, wo „Bio“ draufsteht, auch tatsächlich „Bio“ drinnen ist – und dass es notwendig ist, auch entsprechende Kontrollen durchzuführen. Wir haben auch im Regierungsprogramm eine entsprechend höhere Investitionsförderung für die Biobauern fixiert, des Weiteren eine höhere Inves­titionsförderung für die Klassen 3 und 4 im Bergbauerngebiet.

Nächster Punkt: Verzicht auf gentechnisch verändertes Saatgut. Österreich ist bereits gentechnikfrei im gesamten Anbau, auch was Saatgut und Forschung betrifft. Ich den­ke, dass wir dazu auch in der nächsten Ausschusssitzung des Landwirtschaftsaus­schusses entsprechende interessante Diskussionen und Debatten haben werden. Für meine Begriffe ist ein sehr wichtiger und wesentlicher Schritt in die richtige Richtung bereits im Regierungsprogramm grundlegend festgeschrieben. Ich denke, wir entwi­ckeln uns in die richtige Richtung. Wir haben natürlich auch das Ziel, die Bioanbaube­triebe zahlenmäßig zukünftig deutlich auszuweiten.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Hofin­ger. – Bitte.

 


21.53.31

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätz­te Kolleginnen und Kollegen! Österreichs Landwirte sind seit jeher daran interessiert und in ihrer täglichen Arbeit auch darauf ausgerichtet, die Artenvielfalt zu erhalten. Bäuerinnen und Bauern schaffen und sichern somit die Biodiversität, und sie stellen al­le diese Leistungen der Gesellschaft in allen Regionen des Landes zur Verfügung.

Im aktuellen Regierungsübereinkommen werden explizit die in diesem Antrag beinhal­teten Punkte angesprochen, wie Stärkung des Biolandbaues, Verzicht auf GVO im An­bau und damit verbunden eine Eiweißstrategie für Österreich. Die Anforderungen einer flächendeckenden ökosozialen und nachhaltig produzierenden Landwirtschaft bezie­hen sich auf eine positive und nachhaltige Weiterentwicklung des Biolandbaues. In Ös­terreich soll sowohl für Biobetriebe als auch für konventionelle Betriebe gleichermaßen eine Optimierung der Einkommensbildung am Markt ermöglicht werden.

Eine gesonderte Förderung des biologischen Landbaues über die bisherigen Maßnah­men hinaus ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Österreich hat den höchsten Anteil an Biobauern in der EU. 2012 gab es in Österreich 21 843 biologisch wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe, und der Anteil der Biofläche an den landwirtschaftlichen Nutzflächen lag 2012 bei rund 537 000 Hektar beziehungsweise bei 20 Prozent. Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Bioflächenanteil damit eindeutig an der Spitze. Der EU-Durchschnitt bei Flächenbewirtschaftung nach biologischen Kriterien liegt bei rund 6 Prozent.

Österreich kämpft seit Jahren gegen den Einsatz von gentechnisch manipuliertem Saatgut. Der Widerstand gegen Gentechnik in der europäischen Landwirtschaft hat schon im November 2003 in der Gründung des europäischen Netzwerkes GVO-freier Regionen auf Initiative von Oberösterreich gemündet. Schließlich haben die Europäi­sche Kommission und das Europäische Parlament die Forderung nach dem Selbst­bestimmungsrecht aufgegriffen. Mit der Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechtes soll es jeder Region möglich sein, selbst über den Einsatz von Gentechnik zu entschei-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite